So protestiert ein russisches Brautpaar gegen Umweltverschmutzung

So kreativ appelliert ein russisches Brautpaar an besseren Umweltschutz in Russland

Ein junges Brautpaar aus der russischen Stadt Tscheljabinsk schockiert mit ungewöhnlichen Fotos. Beide tragen schneeweiße Festkleidung – und dazu Gasmasken. Statt Blumen, Tauben und märchenhaften Schlössern sind im Hintergrund rauchende Fabriken zu erkennen. Mit dieser Aktion wollten die Fotografin Maria Fomina und das Brautpaar Daria und Roman Kazak die Regierung auf die ökologischen Probleme und die negativen Auswirkungen auf die Einwohner hinweisen.

© Maria Fomina

„Schatz, zieh‘ mal die Gasmaske an.“ – Ein Spruch, der in der russischen Großstadt am Ural in aller Munde ist. Aber warum? Die Antwort darauf ist simpel. 43 Prozent der Eisenlegierungen in Russland werden in den Betrieben von Tscheljabinsk hergestellt. Die metallurgischen Kombinate in Tscheljabinsk gehören zu den größten in Europa bei der Herstellung von Schleifmitteln, Elektroden, Edelstählen und vielen mehr. Die Stadt betreibt zudem mehrere Wärmekraftwerke, bildet einen Eisenbahn- und Verkehrsknoten und hat einen Flughafen. Das führt zum Smog, der seit mehreren Jahren in der Stadt steht, den die Einheimischen täglich einatmen müssen.

Bislang braucht man in Tscheljabinsk natürlich keine Gasmasken im alltäglichen Leben. Das Brautpaar will mit dieser Performance nicht nur die Regierung, sondern auch die Bürger auf die Probleme hinweisen, und hofft sehr, dass die Gasmasken nie zum Einsatz kommen müssen.

© Maria Fomina
Titelbild
[toggle title=”Titel” open=”yes”]Quelle: Maria Fomina