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Die Interplastica zieht auch in diesem Jahr die Kunststoff- und Kautschukbranche nach Moskau

Vom 25. bis 28. Januar 2011 fand in Moskau im Krasnaya Presnya EXPOCENTRE die internationale Fachmesse für Kunststoffe und Kautschuk – die Interplastica 2011 – statt. Mit 140 Ausstellern war die deutsche Delegation absoluter Spitzenreiter unter den teilnehmenden Ländern aus dem Ausland. Von den deutschen Ausstellern wurden 23 zu ihrem Russlandgeschäft befragt. Das aktuelle Geschäft ist gut, so die Quintessenz, und die Branche blickt durchweg optimistisch in die Zukunft, da nach Einbrüchen aufgrund der Wirtschaftskrise die Aufträge im letzten Jahr wieder stark angestiegen sind.

Die Kunststoff- und Kautschukbranche ist in Russland ein großer und wachsender Markt, das unterstreichen die stetig wachsenden Zahlen internationaler Aussteller – primär aus Deutschland, Österreich, China und Italien. „Dieses Jahr waren Aussteller aus insgesamt 28 Ländern auf der Interplastica“, so Corinna Werth von der Messe Düsseldorf, dem Organisator der Messe. Spitzenreiter waren dabei die deutschen Teilnehmer. Dies spiegelte sich auch am Informationsstand im Deutschen Pavillion wider, der erste Anlaufstelle für Interessierte an Qualitätsprodukten mit dem Gütesiegel „Made in Germany“ war. Der Großteil der deutschen Aussteller war die letzten Jahre kontinuierlich auf der Interplastica. Die Kautex Maschinenbau GmbH aus Bonn kann dabei auf eine besonders lange Präsenz verweisen. „Wir sind vom Anfang an seit 1988 auf der Interplastica dabei“, blickt Kautex-Sales Director Hubert Moritz zurück.

Der russische Markt stellt durchaus hohe Ansprüche, die Marktbearbeitung und die Wege zum Erfolg sind jedoch durchwegs unterschiedlich: eine eigene Niederlassung? Durch Vertretung oder doch punktuell und persönlich? Neun der 23 befragten Unternehmen gaben an, den russischen Markt mit einer eigenen Repräsentanz oder Tochtergesellschaft vor Ort zu betreuen. So berichtet auch Hartmut Gerlof von der Textima GmbH aus Berlin: „Wir haben in Moskau seit Jahren eine eigene Repräsentanz und eine weitere Niederlassung für den Service.“ Michael Mühlgrabner von der Extrunet GmbH aus Kremsmünster fügt an: „Wir bearbeiten den russischen Markt jetzt mit einem eigenen russischen Vertreter, Kontakte dazu sind auf der Interplastica entstanden.“ Christian Müller vertritt mit der W. Müller GmbH aus Troisdorf-Spich hingegen einen punktuell-persönlichen Ansatz: „Unsere Kunden sind auf ganz Russland verteilt. Neben der Interplastica machen wir seit Jahren punktuelle Kundenbesuche vor Ort in ganz Russland. Das kommt bei unseren Kunden gut an.“

Auf die Frage ob auch Neuigkeiten auf der Interplastica ausgestellt werden, waren die Aussteller mit Ihren Antworten eher verhalten. Die Neuigkeiten wurden vor wenigen Monaten auf der K in Düsseldorf präsentiert, war eine häufige Antwort auf diese Frage. Eine Ausnahme war der Stand der Wittmann Battenfeld GmbH, welche Spritzgußmaschinen für die Jogurt-Verpackung produziert. „Mit unserem neuen Online Kontrollsystem welches direkt an die Maschine angeschlossen ist, bieten wir unseren Kunden 24 Stunden sieben Tage die Woche direkte Unterstützung in russischer Sprache an“, präsentiert Geschäftsführer Georg Tinschert die Messeneuheit der Gesellschaft aus Kottingbrunn. „Unabhägig davon, ob die Maschine in Moskau oder in Sibirien steht, können auftretende Komplikationen einfach und jederzeit erfasst, erörtert und gelöst werden“, erläuterte Tinschert.

17 der befragten Unternehmen gaben an, gute bis sehr gute Erfahrungen beim Russlandgeschäft gemacht zu haben. Das aktuelle Geschäft ist gut, nach Einbrüchen im Jahr 2009 sind die Aufträge im letzten Jahr wieder stark angestiegen und so blickt man überwiegend optimistisch in das Jahr 2011. Diesen Ternd unterstrich auch das große Interesse vieler russischer Besucher. „Intensive technische Gespräche gingen oft ins Detail und tiefgründige Diskussionen bis zu zwei Stunden waren keine Seltenheit“, berichtete Bernd Nötel von der VDMA, Fachbereich Kunststoff und Gummimaschinen.

Unzufriedenheit gab es vereinzelt darüber, dass die Interplastica seit 2007 im jährlichen Rhythmus und nicht im Abstand von zwei oder drei Jahren stattfindet. Die allgemein anfallenden Kosten für den Stand und das Personal, sowie der Zollaufwand bei der Einfuhr von neuen Maschinen fallen bei einer Messeteilnahme ins Gewicht. Dennoch bleibt die Interplastica die wichtigste internationale Fachmesse für Kunststoffe und Kautschuk in Russland. So gaben auch 20 der befragten Unternehmen an, nächstes Jahr wieder auf der Interplastica 2012 als Aussteller dabei zu sein. „Wir sind sicher wieder hier, die Interplastica Moskau zählt neben der K in Düsseldorf zu den wichtigsten Messen für unser Geschäft“, resümiert Heinz W. Ebner von High Tech Extrusion aus Korneuburg.

Autor: Johannes Ausserer | RUFIL CONSULTING | Buchhaltung & Geschäftsaufbau in Russland