Deutsch-russischer Handel zwischen Januar und Oktober 2017 um 23% gestiegen
In den ersten zehn Monaten 2017 betrug das Volumen des Außenhandels zwischen Russland und Deutschland rund 40,1 Milliarden US-Dollar. Dies geht aus aktuellen Zahlen der russischen Föderalen Zollbehörde (FTS) hervor.
Russland hat zwischen Januar und Oktober 2017 Waren im Wert von 20,7 Mrd. US-Dollar nach Deutschland ausgeführt. Die Einfuhr aus Deutschland lag im selben Zeitraum mit 19,4 Mrd. US-Dollar fast gleichauf. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Volumen des deutsch-russischen Handels um 23% angezogen. Damals lag das Volumen bei 32,5 Mrd. US-Dollar.
Insgesamt beläuft sich der russische Außenhandel zwischen Januar und Oktober 2017 auf 468,1 Mrd. US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr (2016: 371,1 Mrd. USD) ist das ein Plus von 25,1%.
Laut Zollbehörde ist Deutschland der zweitgrößte Handelspartner Russlands. Der deutsche Anteil am russischen Gesamthandel liegt bei 8,6%. Der wichtigste Handelspartner ist China mit einem Anteil von 14,7%. In den ersten zehn Monaten 2017 betrug das chinesisch-russische Handelsvolumen rund 68,9 Mrd. US-Dollar – schätzungsweise 30,8% mehr als im Vorjahr.
Starker Handel mit EU trotz Russland-Sanktionen
Die Niederlanden sind mit einem Anteil von 7,1% der drittwichtigste Handelspartner. Das Volumen des niederländisch-russischen Handels liegt bei 33 Mrd. US-Dollar (+26,6%). Das Volumen des Außenhandels zwischen Österreich und Russland beträgt 2,8 Mrd. US-Dollar (+26,9%). Insgesamt konnte Russlands Handel mit der EU trotz Sanktionen um 23,9% zulegen.
Bereits Ende August meldete der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft einen starken Aufschwung im deutschen Russlandgeschäft. Jedoch warnte der Vorsitzende Wolfgang Büchele, dass der Handel nicht ungefährdet sei. „Die neuen US-Sanktionen gegen Russland, deren konkrete Ausgestaltung noch offen ist, sorgen für eine erhebliche Verunsicherung unter deutschen Unternehmen“, erklärte er damals. Auch andere Wirtschaftsverbände teilen diese Sorge.
Im November unterzeichneten der Ost-Ausschuss, der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) eine Absichtserklärung, um für die deutsche Wirtschaft eine Einkaufsinitiative Russland durchzuführen. Durch diese Vereinbarung sollte der bilaterale Handel angekurbelt werden.