Benimmregeln für Russland: Der Umgang mit den russischen Frauen
Benimmregeln für Russland: Der Umgang mit den russischen Frauen
Bei einem meiner interkulturellen Seminare ist mir ein Teilnehmer durch seine höfliche Art besonders positiv aufgefallen. Er achtete immer darauf, mir Wasser einzuschenken, half mir in den Mantel, machte die Tür für mich auf usw. „Alte Schule, Herr Meyer“, sagte ich anerkennend zu ihm. „Nee“, zwinkerte er mir zu, „russische Freundin.“
Ich will damit nicht sagen, dass alle russischen Männer perfekt erzogen sind. Ganz im Gegenteil, es gibt auch mehr als genug Grobiane in Russland. Doch auch sie sind wie ausgewechselt, wenn es darum geht, eine Frau zu erobern. Galantes Benehmen einer Frau gegenüber ist ein wesentliches Merkmal für Mr. Perfect in Russland. Ein Mann, der eine Dame vorbeilässt oder ihr eine schwere Tasche abnimmt, macht immer Pluspunkte.
Komplimente
Auch eine knallharte russische Geschäftsfrau freut sich von Herzen, wenn ein Geschäftspartner ihr signalisiert, dass er sie anziehend findet. Aber warum freuen sich die russischen Frauen so sehr über Komplimente? „In allen Gesellschaften und Epochen wird vor allem das hochgeschätzt, was rar ist“, meint die Geschlechtsforscherin Swetlana Aivazova. „Die Geschichte Russlands mit seinen unzähligen Kriegen und Revolutionen habe aus Frauen nach den Worten der Dichterin Zwetajewa „verlassene Soldatenfrauen“ gemacht.“ Mehr oder weniger zu allen Zeiten mussten die Russinnen sich über ihre Kräfte anstrengen. So bietet ihnen dieses harmlose Spiel der Galanterie ein Ventil, eine Möglichkeit ihr schweres Los zu vergessen. Angeblich bekommt eine Russin im Laufe ihres Lebens mindestens zehnmal so oft Blumen, wie eine Westeuropäerin. Männer mit Blumensträußen, die auf die Uhr guckend auf die Dame ihres Herzens warten, sieht man in Moskau an fast jeder Ecke.
Der 8. März
Wehe, Sie haben vergessen, Ihren russischen Mitarbeiterinnen, Geschäftspartnerinnen, Freundinnen oder Bekannten zum Internationalen Frauentag zu gratulieren! Das Fest, das eigentlich als der internationale Frauentag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden begangen wird und in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um das Wahlrechtentstand, war schon immer ein offizieller Feiertag in der Sowjetunion. Inzwischen ist der 8. März zu einem kommerzialisierten Feiertag geworden, auf den sich vor allem die Blumenhändler freuen. Doch auch im postsowjetischen Russland wollen viele Frauen nicht auf dieses Fest verzichten. Zumindest an diesem Tag können sie sich mal ganz als Frau fühlen, Komplimente, Gratulationen und Geschenke entgegennehmen.
Weitere Tipps:
- Nach einem Rendezvous muss die Frau nach Hause bis vor die Haustür begleitet werden. Sollte das nicht möglich sein, wird ein Taxi gerufen und vor den Augen des Fahrers das Nummernschild notiert. Anschließend sollte man die Dame des Herzens zu Hause anrufen und sich erkundigen, ob sie gut angekommen ist.
- Wenn Sie für eine Frau im Restaurant bezahlen, bedeutet das für Sie als Mann überhaupt nichts und verschafft Ihnen keine Sonderrechte. Denn für Restaurantbesuche gilt die simple Faustregel: Der Mann bezahlt immer.
- Beim Aussteigen aus öffentlichen Verkehrsmitteln geht der Mann vor und bietet der Frau die Hand an.
Tabus
- Russinnen mögen es im Allgemeinen nicht, wenn man Ihnen die Hand zur Begrüßung oder zum Abschied reicht. Händeschütteln ist in Russland reine Männersache. Im Geschäftsleben ändert sich dies allerdings langsam. Übrigens, auch laut internationalem Knigge ist es die Dame, die als erste die Hand reicht und nicht der Herr.
- Ein Mann sollte eine Frau nicht nach dem Weg zur Toilette fragen. Die plumpe Frage „Wo ist denn hier das Klo?“ würde eine russische Dame in Verlegenheit bringen.
- Man fragt eine Frau nie direkt nach ihrem Alter.
- Man schenkt nur eine ungerade Zahl an Blumen. Sträuße mit gerader Anzahl von Blumen bringt man nur auf Beerdigungen mit!
- In der Öffentlichkeit am Tisch ist lautes Naseschnauben absolut tabu.
- Über persönliche gesundheitliche Probleme, vor allem wenn es um Verdauung, Zähne oder Magen geht, spricht man nicht wenn Frauen anwesend sind.

Lesetipp: „Russische Frauen: Innen- und Außenansichten“
Alle Russinnen heißen Natascha und sind per Internet leicht zu haben. Nein, nein, sie sind dick, haben Goldzähne, heißen Babuschka und kommen als KGB Offiziere zur Welt. Über keine anderen Frauen gibt es so widersprüchliche und falsche Vorstellungen wie über russische. Dieses Buch verfolgt das Bild der russischen Frau in der Religion, in der klassischen russischen Literatur bis hin zur kommunistischen Zeit und im modernen Russland.
Warum ist eine russische Geschäftsfrau erfolgreich, eine Oligarchengattin unglücklich und eine Familienmutter berufstätig? Und warum würden sie alle ihr letztes Geld für schöne Kleider ausgeben und schätzen ihre Weiblichkeit höher als ihre Unabhängigkeit? „Russische Frauen. Innen- und Außenansichten“ sucht und findet das wahre Gesicht der russischen Frau im Labyrinth der ewigen Stereotypen und Fremdbilder und räumt mit gängigen Klischees auf.
Das Buch unserer Autorin können Sie im Ostexperte.de-Shop kaufen.
Viele Aussagen gelten für die Allgemeinheit der Frauen… doch ich denke, es trifft auf mehr russische Frauen als beispielsweise deutsche Frauen zu.
Tolle Infos für die westlichen Herren) Einige Wahrheiten, einige Klischees, insgesamt eine nette Sammlung an. Aber ja, die meisten Benimmregeln gelten nicht nur für russische Frauen. Manche sind mir sogar neu)
2. Emazipation und Aufgabenstellung.
Ingeniöser Weise ist Russland emanzipierter als Deutschland. Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges sind Frauen imarbeitsleben vertreten, auch inmännerberufen. Hier hat die sowjetische Regierung ordentliche Arbeit geleistet. In dem Familienleben ist aber immer noch die klassische Rollenverteilung das „normale“. Oft auch wenn die Frau mehr verdient. Auch hier hat sich das Ganze als eine Überlebenstagtig aus der sowjetzeit entwickelt. Denn mit den Hilfsmitteln die in Russland gibt/ gab kann keine Frau ein Regal einbringen, geschweige davon Reifenwechseln.
Da russische Küche nicht einfach ist, viel Übung benötigt und das Essen im Restaurant bis heute als etwas besonderes betrachtet wird, ist auch diese Aufgabe nur bei einem Partnerteil geblieben. Diesmal bei Frau. Ausgenommen Schaschlik. Das ist reine Männersache.
Dies bedeutet, dass eine Russin immer erwartet, das ein Mann ihr bestimmte Aufgaben – von sich aus – abnimmt. Und nicht erst gefragt wird.
3. Hilfsbereitschaft.
Russen sind sehr Hilfsbereit. Besonders im eigenen sozialen Umfeld. Es ist selbstverständlich, dass man seinen Nachbaren, seiner Familie und seinen Freunden hilft, wo man nur kann. Alles andere ist einfach unhöflich. Und wenn ein Mann seiner Freundin nicht die Reifen wechselt oder Regale anbringt usw. wird es nicht funktionieren. Die Frau revongiert sich dafür in anderen Bereichen, z.b. Mit immer warmen Essen auf dem Tisch oder gebügelten Hemden, räumt einfach mal die Wohnung auf… Deutsche sind da ganz anders, auch wenn ihr denkt, dass ihr ja sehr hilfsbereit sind, werden Russen sie meistens trotzdem für das Gegenteil halten.
4. Sex. Beim Sex gibt es kein großen Unterschied außer vielleicht: 2 mal die Woche ist normal, 1 mal im Monat, dann läuft wesentlich falsch. Und dass nach 10- 15 Jahren. Über Sex wird nicht groß gesprochen, aber praktiziert wird es viel aktiver. Mangel an Sex wird auch bei schwierigsten Lebensumständen nur schwer akzeptiert.
5. Familie.
Ich denke hier braucht man nicht viel zu schreiben. Familie wird groß geschrieben. Nicht nur die eigene Eltern, sonder auch weite Verwante. Streit in der Familie ist ein Tabu. Streiten darf man, nur nicht Kontakt abbrechen. Die Eltern mischen sich meistens nur wenig ein, aber das Recht dazu aus der Sicht der Gesellschaft haben die. Genauso aber auch die Verantwortung. Familien helfen sich immer gegenseitig. Das ist die Bank, der Essenslieferant, die Tagesmutter. Anders kann man in Russland nicht überleben. Man darf auch nicht schlecht über die Familie sprechen, das gehört zu schlecht Ton. Deutsche sind hier ganz anders, ein Streit zwischen Eltern und Kind ist normal. Oft ist das Erbe/ Geld der Streitpunkt. Das jemand drittes dazu noch eingreift ist unüblich. Jeder für sich halt.
Der Unterschied zwischen den Kulturen ist wesentlich und nicht zu vernachlässigen. Hier paar Beispiele aus meiner Erfahrung:
1. Geld und Umgang damit. Es ist unhöflich Über Geld zu sprechen. Großzügigkeit ist die Diwise.
In Deutschland ist es üblich nur für sich zu bezahlen. Sogar getrennte Konten in einer Familie ist keine Seltenheit. In Russland bezahlt man zusammen, wenn man in Gesellschaft ist. Mal einer, mal anderer, mit der Zeit gleicht es sich aus. Ist das Einkommen wesentlich unterschiedlich zählt, der stärker verdienender mehr. Auf kleine Schulden verzichtet man. Das Gleichgewicht wird in einer stiller Übereinkunft gehalten. Wer aus der Reihe Tanz, z.b. Geizig ist, oder kleinlich wird sozial ausgegrenzt. Wenn ein Mann mit einer Frau unterwegs ist, zahlt immer der man, immer! In den Familien arbeiten meistens beide und haben ein Konto.
Du sagst etwas wichtiges und korrektes. Der Mann muss immer, immer, immer bezahlen! Das macht das Zusammenleben und sowieso das Kennenlernen sehr schwierig. Leider passen sich russische Frauen diesbezüglich nicht an, selbst wenn sie schon seit Jahren hier leben.
Здравствуйте, я встречаюсь с немецким мужчиной. Он хороший. Добрый. Но скупой. Никогда не дарит подарков и цветов. Из отпуска привез размером в полспичечный коробок Будду, чтобы меня хранить. Однако, в ресторанах платит он. Как мне быть? Как сказать о разнице менталитетов и намекнуть на цветы? Спасибо
Noch eine wichtige Regel: in Anwesenheit von Frauen gebraucht man keine kräftigen Ausdrücke. Die deutsche Art, bei jeder Gelegenheit Fekalien zu erwähnen, kommt hier schlecht an 😉 . Überhaupt spricht man lieber nicht von ekelhaften Gegenständen wie Schaben, Ratten, Kotzen und Schwitzen. Unter Männern geht das, aber nicht, wenn man sich mit Frauen unterhält.
So ein Blödsinn … die Regeln treffen auf alle Frauen zu und hat nichts mit Russland zu tun!
Ich habe mir nie abgewoehnt demonstrativ den Frauen die Hand zur Begruessung zu reichen. Und das zuerst. Die Maenner schauen immer etwas pikiert. Die Zeit ist vorbei wo die Frauen 3 Schritte hinter den Maennern laufen mussten. Nach etwas Iritation sehen die Maenner, dass da wohl etwas dran ist.
Hallo,
nun diese Regeln spornen uns Männer sicherlich doch an…
Man(n) sucht doch eigentlich sein ganzes Leben nach einer wirklichen Lady…
Ich jedenfalls habe die Nase voll davon, unsere westlichen übersättigten deutschen Damen hier den Hof zu machen.
Geht es in der Sache (Kern) doch fast immer um den Status in finanzieller Hinsicht, bleibt die ehrliche Wärme in der Beziehung oft auf der Strecke…Leider…
Dabei bin ich nicht einmal arm..habe ganz im Gegenteil einen tollen Job.. aber egal…
Also für mich, nur noch eine russische Frau…
Mayk, dass habe ich leider auch bei russischen Frauen erlebt nicht nur deutsche Frauen sind so!
Ja, es gibt überall überhebliche Frauen. Hat denke ich nichts mit West- oder Ost-Europäisch zu tun. Sehe nur nicht wo russische Frauen da Vorzüge gegenüber deutschen Frauen haben.
Und wo ist nun der Unterschied? Gerade bei russischen Frauen geht es doch ums Bezahlen und um Geld!
Ich weiß auch nicht, ob ich einen durchschnittlichen Russen darstelle. Als ich klein war, brachte mir vor allem meine Mutter all diese Benimmregeln bei. Ich gehe davon aus, die anderen russischen Mütter machten das Gleiche mit ihren Söhnen. Сергей