CDU-Fraktionsreise in die russische Region Woronesch
Die CDU im Kieler Landtag will die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland verbessern. Zwischen dem 21. und 24. November 2017 war eine Fraktion zu Besuch in der Region Woronesch. Über eine Werksbesichtigung der deutschen Delegation berichtet novostivoronezha.ru. Die Mitteilung finden Sie beim Schleswig-Holsteinischen Landtag.
Trotz des unterkühlten Verhältnisses auf nationaler Ebene bemüht sich eine CDU-Fraktion unter Leitung ihres Vorsitzenden Tobias Koch um die Beziehungen zu Russland. Auch Landtagspräsident Klaus Schlie und Unternehmer aus Schleswig-Holstein, die zu russischen Betrieben Kontakte unterhalten, waren bei der Reise dabei.
Die CDU-Fraktion folgte einer Einladung des Gouverneurs der Oblast Woronesch, Alexei Gordejew. Eine russische Delegation war im Juli bei Koch und dem Parlamentarischen Geschäftsführer Hans-Jörn Arp in Kiel zu Gast gewesen.
Deutsche Delegation besucht Unternehmen und Schulen
Auf dem Programm standen Besuche bei Unternehmen und Bildungseinrichtungen. So beispielsweise beim Agrarunternehmen Zaretschnoje (Fleischverarbeitung), dem Industriepark Maslowski und dem Unternehmen Eko Niva Agro (Milchproduktion), das vom deutschen Landwirt Stefan Dürr geleitet wird. Dürr wird am 5. Dezember in Hamburg beim 3. Deutsch-Russischen Mittelstandstag mit einem Mittelstandspreis ausgezeichnet.
Auch standen weitere Woronoscher Unternehmen aus den Bereichen Glasfaserkabel, Transformatoren und Chemie auf der Tagesordnung. Im Bereich Bildung besuchte die CDU-Fraktion Schulen, Kindergärten und eine Sportstätte.
Russische Region wirbt um Investoren aus Schleswig-Holstein
Am gestrigen Donnerstag besuchte die Fraktion den Industriepark „Maslowski“ in Woronesch. Dort wurde unter anderem die Fabrik des Getreidetechnik-Herstellers Woroneschselmasch besichtigt. Vor Ort wurden die deutschen Repräsentanten mit dem wirtschaftlichen Potential der Region vertraut gemacht. „Maslowski“ ist der fünftgrößte Industriepark Russlands und umfasst 18 Unternehmen auf 600 Hektar, erklärte Parkleiter Witali Subarew.
In der Nähe des Industrieparks wird zudem auf 200 Hektar eine Sonderwirtschaftszone (SWZ) errichtet, erklärte Anatoli Bukrejew, Vorsitzender der Abteilung für wirtschaftliche Entwicklung in der Region Woronesch. Dort ansässige Unternehmen sollen künftig zahlreiche Vorteile erhalten, darunter Steuervergünstigungen. „Wir haben die günstigsten Bedingungen zur Eröffnung neuer Betriebe und Werke geschaffen“, so Bukrejew.
Deutsch-Russischer Wirtschaftsbund sieht Möglichkeiten
Heute belegt Woronesch unter Russlands größten Städten Rang 14 und ist wichtigstes Zentrum im südlichen Zentralrussland. Die Region belegt Platz Fünf im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion in Russland und sogar Platz Eins in der Milchproduktion. Dr. Thomas Overbeck, Präsident des Deutsch-Russischen Wirtschaftsbundes (Ostexperte.de-Interview), regte gemeinsame Veranstaltungen an, beispielsweise auf der nächsten Kieler Woche. Auch sieht er Möglichkeiten für mittelständische Unternehmen, sich in den jeweiligen Regionen zu engagieren.