AHK-News zum Russlandgeschäft am 26. Juli 2018

Tagesübersicht der AHK Russland am 26. Juli 2018

Diese Meldungen stammen aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland. 


Deripaska könnte von Sanktionsliste gestrichen werden

Das russische Unternehmen En+ von Oleg Deripaska hat der Behörde OFAC des US-Justizministeriums einen Plan zur Aufhebung der US-Sanktionen gegen den Konzern vorgelegt. Medienberichten zufolge sollen die Vermögenswerte des sanktionierten Deripaska und seiner Familie auf unter 50% sinken und an eine von der OFAC anerkannte Organisation übertragen werden. Außerdem will Deripaska aus allen Gremien von En+ und UC Rusal (zu 48% im Besitz von En+) ausscheiden, so der Vorschlag des En+-Aufsichtsratsvorsitzenden Gregory Barker. En+ fordert, dass die OFAC bis spätestens 5. August über eine vorläufige Aufhebung der Sanktionen entscheidet. An diesem Tag läuft die Übergangsfrist für die Abwickelung von Transaktionen mit Deripaskas Firmen ab. Für die Umsetzung des Plans sei zusätzliche Zeit und eine große Zahl von Transaktionen erforderlich. Die Aussagen des US-Finanzministers Steven Mnuchin über eine mögliche Lockerung der amerikanischen Sanktionen gegenüber Rusal am Wochenende hatten den Aktien des Aluminiumherstellers starken Auftrieb gegeben.

Quellen: RBC (RU), Openmedia.io (RU), Vedomosti (RU), NZZ, Reuters (EN)


Bau von Nord Stream 2 begonnen

Die Arbeiten an der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 haben gestern begonnen. Ein Schiff verlegte an der Anlandestelle bei Lubmin am Greifswalder Bodden die ersten Rohre. Dort würden zunächst die an Bord verschweißten Rohrsegmente durch einen Tunnel zur Gasanlandestation gezogen, wie ein Sprecher sagte. Dänemark hat den Bau bisher nicht genehmigt. Auch aus Russland fehlt noch eine zweite Teilgenehmigung. Die USA stehen dem Pipeline-Projekt nach wie vor kritisch gegenüber. Es gebe eine “starke Opposition” gegenüber dem Projekt, das die Ukraine als Transitland umgehe, erklärte das US-State Department nach einem Besuch von Vize-Energieminister Frank Fannon in der Ukraine.

Quellen: Handelsblatt, Vedomosti (RU), State Department (EN)


Putin will Sachalin-Brücke prüfen lassen

Präsident Wladimir Putin hat die Regierung beauftragt, die Machbarkeit des Baus einer Brücke vom russischen Festland zur Insel Sachalin im Fernen Osten zu prüfen. Erste Schätzungen gehen von einer Investition von rund 640 Mrd. Rubel (8,7 Mrd. Euro) aus. Der Bau könne bis 2021 beginnen und 5 Jahre dauern. Die Brücke soll 7,5 Kilometer lang sein. Experten bezweifeln die Effizienz der Investitionen. Das Projekt würde doppelt so teuer werden wie die Krimbrücke und ohne Fortsetzung bis Japan (Insel Hokkaido) sinnlos sein. Putin zufolge könne die Brücke die ökonomische Entwicklung in der Region Chabarowsk fördern. Auch eine Abwanderung der Bewohner könne verhindert werden.

Quellen: Vedomosti (RU), RBC (RU)