Tagesübersicht Russlandgeschäft: 6.11.2015

Lesen Sie hier die Ostexperte.de-Tagesübersicht zum Russlandgeschäft für Freitag, den 6.11.2015:

  • Ökonomen sagen Russland langsame Erholung voraus,
  • Helmhersteller Uvex plant Werk in Russland,
  • REWE will bis 2020 auf bis zu 200 BILLA-Filialen in Russland wachsen,
  • Russische Reserven in einer Woche um 5,4 Milliarden Dollar gesunken.

Das sagen 31 Ökonomen in einer Umfrage über die russische Wirtschaft

Die russische Wirtschaft wird sich nur langsam erholen, statt wie nach den letzten Krisen 1998 und 2009 nach der Rezession wieder schnell wachsen, ergab eine Umfrage unter 31 Ökonomen, die Bloomberg unternommen hat. In dem Artikel der Nachrichtenplattform dazu heißt es, ein Großteil der Experten erwarte eine Erholung in L-Form, statt einer U- oder V-Form.

L-Form heißt, dass sich die Erholung lang hinzieht. Bei der U-Form gibt es eine kurze Phase unterdrückten Wachstums und bei der V-Form geht es gleich nach der Krise wieder mit der Wirtschaft bergauf.

21 der 31 Ökonomen, also mehr als zwei Drittel, gehen von dieser L-Form aus. Nur drei Prozent von der V-Form und rund ein Drittel von der U-Form. Der Pfad der Erholung für Russland werde „lang und schwierig“.

Weiter zeigt die Umfrage unter den Experten, die zwischen dem 23. und dem 28. Oktober durchgeführt wurde, dass im Durchschnitt mit einem zarten Wachstum erst zum dritten Quartal 2016 gerechnet werden könnte.

Die hohe Inflationsrate, der Ölpreis, die Währungsinstabilität und fehlende Investitionen trügen den im Artikel zitierten Ökonomen zufolge dazu bei, dass das derzeitige Tief wohl noch lange anhalte. „Die Frage ist: Wo soll das Wachstum herkommen“, sagte etwa Wolf-Fabian Hungerland gegenüber Bloomberg. Hungerland ist Ökonom bei der Hamburger Berenberg Bank. „In den vergangenen 18 Monaten gab es nur wenige Investitionen. Das wird langsam heilende Wunden hinterlassen – wenn nicht sogar Narben.”


Helmhersteller Uvex plant Fabrik in Russland zu eröffnen

Der deutsche Sport- und Schutzhelm-Hersteller Uvex plant, in Russland eine eigene Fabrik zu eröffnen. Zunächst sollen dort nur Sicherheitshelme produziert werden, später dann Schutzbrillen, sagte eine Unternehmenssprecherin am Donnerstag. Das Unternehmen mit Sitz in Fürth in Franken will mit dem eigenen Werk nach eigenen Angaben Umsatzrückgänge verhindern. Man reagiere damit auf die Sanktionen in Russland: Unternehmen von dort seien angehalten, auf Exporte aus Ländern wie Deutschland zu verzichten. Uvex beliefert Russland seit 20 Jahren mit Sicherheitsausrüstung.

Der Umsatz des Herstellers für Schutzausrüstung beläuft sich für 2014/15 (31. Juli) auf 387 Millionen Euro und konnte im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent gesteigert werden.

Eine Anfrage zu den Details, wo und wann das Werk entstehen soll, hat Ostexperte.de gestellt. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

UPDATE: Ein Sprecher von Uvex hat Ostexperte.de geantwortet. Man wolle zum jetzigen Zeitpunkt noch keine weitere Angaben machen, die über die Pressemeldung hinausgingen.


REWE: Zahl der BILLA-Filialen in Russland soll bis 2020 verdoppelt werden

Die deutsche REWE Group plant, bis 2020 in Russland auf bis zu 200 Filialen ihrer Supermarktkette “BILLA” zu wachsen. Das schreibt der REWE-Konzern in einer Presseaussendung von Donnerstag. Auf der eigenen Website führt Billa bislang 100 Filialen in Russland auf. 73 davon in Moskau. Auf Moskau und Region solle auch der Schwerpunkt der Expansion in den nächsten zwei bis drei Jahren liegen.

Im gesamten Jahr 2015 sollen fünf Geschäfte eröffnen. Für 2016 plane der Einzelhändler sechs neue Filialen. Die Zahl 200 sei aber ein Richtwert, schränkte BILLA OOO-Generaldirektor Dimitar Peschev ein.

BILLA ist seit 2004 in Russland tätig.


Russischen Reserven in einer Woche um 5,4 Milliarden Dollar gesunken

Die internationalen Währungs- und Goldreserven Russlands sind innerhalb einer Woche um 5,4 Milliarden Dollar gesunken. Das meldete die russische Nachrichtenagentur TASS am Donnerstag. In der Woche vom 23. bis zum 30. Oktober seien sie auf nunmehr 369,2 Milliarden Rubel gerutscht.

Die internationalen Reserven fielen 2014 um 124,1 Milliarden Dollar (24,4 Prozent). Am 1. Januar 2015 lagen sie bei 385,46 Milliarden Dollar.


Wir wünschen Ihnen ein angenehmes Wochenende und hoffen, Ihnen gefällt unsere Tagesübersicht Russlandgeschäft. Wir freuen uns auf Anregungen und Feedback unten in den Kommentaren oder per Mail.