Gestern hat Kasachstan mit der Lieferung von Erdöl an Deutschland begonnen. Laut dem kasachischen Pipeline-Betreiber KazTransOil handelt es sich bei der ersten Liefermenge um 20.000 Tonnen. Insgesamt will das Nachbarland Russlands 1,2 Mio. Tonnen Öl durch russische Pipelines nach Westen liefern. Nach Deutschland soll es über den nördlichen Zweig der Druschba-Pipeline gelangen, der durch Polen verläuft. Der russische staatliche Pipelinebetreiber Transneft bestätigte den Beginn der Lieferungen. Das Öl sei für die Raffinerien in Schwedt und Leuna vorgesehen, die bisher überwiegend russisches Öl bezogen, im vergangenen Jahr insgesamt 19 Mio. Tonnen.
Der Beginn der kasachischen Öllieferungen fällt zeitlich zusammen mit dem Abbruch der russischen Lieferungen durch die Druschba-Leitung nach Polen, über die wir im gestrigen Krisen-Update berichteten. Der bis Ende 2024 laufende Vertrag des polnischen Abnehmers mit dem Ölproduzenten Tatneft hat ein Volumen von 200.000 Tonnen im Monat. Die Wirtschaftszeitung Kommersant erfuhr von ihren Quellen, dass der für Energiefragen zuständige Vizepremier Alexander Nowak den Lieferstopp veranlasste. Quelle: Kommersant (RU), RBB (DE)
Diese Meldung stammt aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer kurzen Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.