Weiterhin Probleme um Druschba-Pipeline – Kosten steigen

Streit um verschmutztes Öl aus Russland – Ursachen und Kostenlage ungeklärt

Die Druschba-Pipeline ist der wichtigste Lieferweg russischen Öls nach Deutschland. Seit Ende April gibt es Schwierigkeiten, nachdem starke Verunreinigungen aufgetreten waren und Transitländer die Zufuhr stoppten. Die Ursache der Verschmutzung blieb bisher ungeklärt – ebenso, wer die Kosten trägt.

Das Nachrichtenportal Bloomberg bezeichnete die Krise als “größer, länger und teurer” als irgendjemand hätte erwarten können. Ende April vermeldeten verschiedene Nachrichtenportale, dass der Öl-Import aus Russland teilweise gestoppt wurde. Offenbar hatte ein russischer Produzent verunreinigtes Öl in das System eingespeist. Laut russischen Medienberichten wurden in der Region Samara Verdächtige festgenommen.

Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge handelt es sich um ca. 5 Millionen Tonnen verunreinigten Öls, von denen sich ein Teil immer noch in Pipelines zwischen Weißrussland und Polen befindet. “There are problems”, zitiert Bloomberg den Kreml-Sprecher Dmitry Peskov. “There are efforts being made to minimize the consequences for Russia’s partners and counterparties, as well as for all related Russian systems.” Sowohl Polen als auch Weißrussland fordern Russland auf, für die entstandenen Kosten aufzukommen.

Vergangene Woche hatten sich russische, deutsche und polnische Betreiber in Warschau getroffen. Mitte Juni, so heißt es, soll wieder reines Öl aus Russland nach Deutschland fließen. Betroffen ist vor allem der nördliche Zweig der Pipeline. Deutschland bezieht etwa 36 Prozent seines Rohöls aus Russland, einen großen Teil davon über die Pipeline Druschba. Lieferengpässe konnten bisher durch Lagerbestände und Alternativen vermieden werden.

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