Chinas Tesla-Konkurrent NIO plant US-Börsengang

Chinas Tesla-Konkurrent NIO plant US-Börsengang

Der auf Elektromobilität spezialisierte Autohersteller NIO aus China plant einen 1,8 Milliarden Dollar schweren Börsengang in den USA – trotz der angespannten Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern.

Nach Angaben der US-Börsenaufsicht hat NIO am Montag entsprechende Dokumente eingereicht. Es wäre der zweitgrößte US-Börsengang eines chinesischen Unternehmens in diesem Jahr.

Im März hatte Chinas Video-Streaming-Anbieter iQiyi rund 2,42 Milliarden Dollar eingetrieben. Auch die chinesische Rabattplattform Pinduoduo konnte bei einem Börsengang in New York rund 1,6 Milliarden Dollar einnehmen. Die chinesische Musik-Streaming-Plattform Tencent Music Entertainment plant im Oktober sogar einen US-Börsengang im Umfang von 4 Milliarden Dollar.

Tesla-Rivale wird von Tencent unterstützt

Der Autoproduzent mit Sitz in Shanghai gilt als Konkurrent des US-Herstellers Tesla. Geldgeber sind der chinesische Internetkonzern Tencent, die Investmentfirmen Hillhouse Capital und Sequoia Capital sowie ein Beteiligungsfonds der chinesischen Suchmaschine Baidu.

Das Geld aus dem Börsengang will NIO vor allem in Forschung und Entwicklung sowie neue Produktionsanlagen investieren. Peking will die E-Mobilität weiter ausbauen und zum führenden Anbieter aufsteigen. Auch andere chinesische Elektroauto-Hersteller wie Xpeng oder WM Motors haben mehrere Milliarden Dollar bei Investoren wie Alibaba und Tencent eingesammelt.

Musk will Tesla von der Börse nehmen

Im Juni startete NIO die Auslieferung des Elektro-SUVs ES8. Der Geländewagen gilt als direkte Konkurrenz zu Teslas Model X. Ende 2018 will das chinesische Unternehmen einen weiteren SUV auf den Markt bringen, der etwas günstiger sein soll. Tesla wiederum will ein eigenes Werk in Shanghai eröffnen und NIO unter Druck setzen. Laut Eigenangaben beschäftigt das im Jahr 2014 gegründete Unternehmen NIO rund 5.000 Mitarbeiter an 19 Standorten.

Für Schlagzeilen sorgt derzeit der US-Konkurrent Tesla. CEO Elon Musk hatte per Twitter erwägt, den Elektrobauer von der Börse zu nehmen. Er sei bereit, 420 Dollar pro Aktie zu zahlen. Die US-Börsenaufsicht SEC prüft nun, ob Musks Tweet eine unzulässige Manipulation des Tesla-Aktienkurses gewesen sein könnte. Musk sagte zudem, dass der Staatsfonds von Saudi-Arabien an einem Rückkauf der Aktien interessiert sei. Die Tesla-Investoren üben Kritik an Musk.

Titelbild
[toggle title=”Titel” open=”yes”]Quelle: Jengtingchen, Nio ES8 front, 1040×585, CC BY-SA 4.0