China beklagt US-Schutzzölle auf Solarimporte

China beklagt US-Schutzzölle auf Solarimporte

Die chinesische Regierung beschwert sich über Schutzmaßnahmen der USA für die heimische Photovoltaik-Industrie. Washingtons Subventionen und Schutzzölle hätten den internationalen Handel aus dem Gleichgewicht gebracht und Chinas Interessen verletzt, erklärte Chinas Handelsministerium. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

China hat eine Beschwerde vor der Welthandelsorganisation (WTO) eingereicht. Die US-Subventionen für die nationale Solarindustrie würden die Autorität der WTO untergraben, heißt es im entsprechenden Dokument.  

Anfang Januar 2018 hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, Schutzzölle auf Photovoltaik-Importe von 30% zu verhängen. Diese Zölle sollen zunächst für drei Jahre gelten und im vierten Jahr auf 15% reduziert werden. Der Entscheidung waren Ermittlungen der US-Handelskommission vorausgegangen.

Keine gravierenden Folgen für China

Zu den wichtigsten Herstellern von Solarzellen in China zählen GCL, Jinko Solar und Canadian Solar. Die im Januar verhängten Strafzölle dürften jedoch keine gravierenden Folgen für die Unternehmen haben. Bereits in den Vorjahren verordneten die USA Anti-Dumping-Maßnahmen für chinesische Photovoltaik-Importe. Washington hatte Peking damals vorgeworfen, US-Wettbewerber mit unlauteren Subventionen aus dem Markt zu drängen.

Nach Angaben des Branchenverbands China Photovoltaic Industry Association (CPIA) ist die Produktionskapazität von Solarzellen in den USA zwischen 2011 und 2017 von 1,5 auf 1 Gigawatt zurückgegangen. Grund dafür waren diverse Insolvenzen. 

Ein chinesischer CEO aus der Solarindustrie erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die US-Strafzölle zu „weiteren Unsicherheiten“ im weltweiten Handel führen würden. 

Handelskrieg zwischen Washington und Peking

Unterdessen tobt ein Handelskrieg zwischen China und den USA. Kürzlich hatte die Regierung in Peking angekündigt, die neuen US-Strafzölle auf chinesische Importwaren „im gleichen Umfang und mit gleicher Stärke“ zu vergelten. Zunächst sollen 333 Produkte aus den Vereinigten Staaten im Wert von 16 Milliarden Dollar mit Strafzöllen in Höhe von 25% belegt werden, darunter Fischmehl, Fahrräder, Altpapier und Autos.  

Die US-Zölle betreffen unterschiedliche Produkte: Waschmaschinen, Solaranlagen, Selfiesticks, TV-Fernbedienungen, Gitarrenpedale und wichtige Industriewaren. Das betroffene Handelsvolumen beläuft sich inzwischen auf 50 Milliarden Dollar pro Jahr. Trump droht mit weiteren Maßnahmen. Washington könnte die gesamten Exporte Chinas in die USA im Umfang von 505 Milliarden Dollar pro Jahr mit Zöllen von 25% belegen, so der US-Präsident.

Washington kritisiert vor allem den starken Handelsüberschuss mit China. 2017 exportierte die Volksrepublik Waren im Wert von 505 Milliarden Dollar in die USA, umgekehrt waren es nur 130 Milliarden Dollar. Rein rechnerisch könnte China also nicht in gleichem Umfang kontern. 

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[toggle title=”Titel” open=”yes”]Quelle: pixaby.com