Hochland modernisiert Käsefabrik in Russland

Russland: Hochland investiert 2 Mrd. Rubel in Käsefabrik

Der deutsche Nahrungsmittelhersteller Hochland will rund 2 Mrd. Rubel (ca. 28 Mio. Euro) in eine Käseherstellung im russischen Pensa investieren. Dies berichtet TASS.

Im Oktober 2017 hatte der Föderale Antimonopoldienst (FAS) der russischen Tochter des deutschen Milchwarenherstellers Hochland den Kauf der Belinskij-Käsefabrik in der Region Pensa erlaubt. Dieses Werk soll nun für ca. 28 Mio. Euro modernisiert werden. Nach Angaben der Gouverneursverwaltung Pensa soll vor Ort Schnittkäse produziert werden. Damit erhöht das Unternehmen seine Lokalisierung in Russland. Neben Pensa produziert Hochland im Moskauer Gebiet und in der Region Belgorod und stellt über 100 Mio. Packungen Käse im Jahr her.

Darüber hinaus kündigte das britische Unternehmen Aviagen Turkeys an, in der Region Pensa rund 2 Mrd. Rubel in seine erste russische Puteneier-Herstellung zu investieren.

Interview mit Unternehmenschef Peter Stahl

Im Interview mit Ostexperte.de sprach Hochland-Chef Peter Stahl 2017 über das Russlandgeschäft des Unternehmens:

„Russland ist für uns ein strategischer Markt. Wir haben frühzeitig das Potential gesehen und sind seit Mitte der 1990er-Jahre in Russland aktiv. Anfangs wurde der russische Markt von Deutschland aus beliefert. Heute ist Hochland Marktführer im Käsemarkt und wir sehen weiterhin Potential für eine positive Entwicklung. Wir investieren daher weiter in unsere Werke und damit in künftiges Wachstum.“

Ihm zufolge zählt das „strukturelle Milchdefizit“ zu den größten Herausforderungen auf dem russischen Markt. „Bei der Schmelzkäse-Produktion bekommen wir keine Milch angeliefert, sondern Käse, Butter und Magermilchpulver.“ Daher ist es bei Hochland schon zu Perioden gekommen, in denen Rohwaren „knapp“ wurden, erklärte Stahl. Darüber hinaus gebe es in Russland keine ausgeprägte „Käsekultur“ wie in Deutschland. „In den letzten zehn Jahren sind neue Käsesorten hinzugekommen, wie Maasdamer und Emmentaler. Der Weichkäsemarkt ist aber im Vergleich zu Deutschland und Frankreich noch sehr klein.“ Trotz der Schwierigkeiten will Hochland seine „Position als Marktführer“ auf dem Käsemarkt ausbauen, berichtet der Vorstandsvorsitzende. Das Werk in Pensa bedeutet eine weitere Erhöhung der Marktaktivität.

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