Finnische Firma verweigert Lieferung auf Krim

Finnische Firma verweigert Technik-Lieferung auf die Krim

Das finnische Maschinenbauunternehmen Wärtsilä verweigert die Lieferung von Generatoren an eine Schiffswerft auf der Halbinsel Krim. Grund für diese Entscheidung sind die westlichen Sanktionen, die 2014 im Zuge der Ukraine-Krise verhängt wurden. Nun verzögert sich der Bau eines Rettungsschiffs im Wert von über 40 Millionen Euro, berichtet das Wirtschaftsportal RBC.

Nach Angaben des russischen Transportministeriums kämpfen Unternehmen auf der Halbinsel Krim mit zahlreichen Schwierigkeiten, was die Lieferung von Technologie-Ausrüstung aus der Europäischen Union betrifft. Nachdem die illegale Lieferung von Siemens-Gasturbinen auf die Krim im Sommer 2017 zum Skandal führte, sorgt nun ein gescheiterter Deal mit dem finnischen Maschinenbauer Wärtsilä für Schlagzeilen.

Offenbar hatte die Schiffswerft „Zaliw“ Diesel-Generatoren aus Finnland bestellt, die zum Bau eines Rettungsschiffs nötig gewesen wären. Doch aufgrund der westlichen Strafmaßnahmen gegen Russland war der Auftragnehmer gezwungen, eine Absage zu erteilen. Einer anonymen Quelle zufolge könnte sich die Frist zur Fertigstellung deshalb verschieben. Ursprünglich hätte das 40-Millionen-Projekt im Jahr 2018 abgeschlossen werden sollen.

Generatoren-Lieferung widerspricht Sanktionen

Laut eines Unternehmensvertreters sei die Bestellung der Werft eindringlich geprüft worden. Dabei habe man feststellen müssen, dass eine Lieferung von Generatoren dem europäischen Sanktionsregime widersprechen würde. Jedoch arbeite der Konzern seit langer Zeit eng mit russischen Partnern zusammen. Auch in Zukunft wolle man die Kooperation fortführen, aber „nur im gesetzlichen Rahmen“, erklärte der Vertreter.

Der Bau des Rettungsschiffs wurde 2015 vom russischen Transportministerium angeordnet. Es kostet über 2 Milliarden Rubel. Die Finanzierung wird vollständig durch das föderale Budget gedeckt. Insgesamt werden laut RBC vier Schiffe dieser Art gebaut, ein Großteil davon in einer Fabrik in der Oblast Leningrad. Die Werft auf der Krim produziere nicht nur Schiffe, sondern auch Metallteile, die zum Bau der Verbindungsbrücke auf das russische Festland benötigt werden.

Im Juni 2017 hatte die EU ihre Sanktionen, die wegen der „illegalen Annexion der Krim und Sewastopols durch Russland“ verhängt wurden, bis zum 23. Juni 2018 verlängert. Sie beziehen sich unter anderem auf den den Import von Produkten der Krim bzw. aus Sewastopol in die EU sowie auf Investitionen, insbesondere den Erwerb von Immobilien oder Organisationen.

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[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”]Titelbild: Wärtsilä