Erste Blockchain-Transaktion in Russland durchgeführt

Russland: Erste Blockchain-Zahlung durchgeführt

Die private Alfa-Bank und die staatliche Sberbank haben in Russland die erste Transaktion mithilfe der Blockchain-Technologie durchgeführt. Das Telekom-Unternehmen MegaFon hat eine Million Rubel an seine Tochtergesellschaft MegaLabs überwiesen. Vier Server haben den Zahlungsvorgang überwacht, erklärten Vertreter der Unternehmen.

In Russland wurde die erste Finanztransaktion per Blockchain durchgeführt, berichtet Wedomosti. Laut Geschäftsführerin der auf Investment-Banking spezialisierten Sberbank CIB, Stella Kudatschkina, überzeugt die Technologie vor allem mit ihrer Geschwindigkeit. Anders als bei „traditionellen Systemen“ werde die Transaktion nach Versand des Geldes „in Echtzeit“ auf dem Konto des Empfängers verbucht, erklärte die Managerin.

Das US-amerikanische IT-Unternehmen IBM hat die technische Infrastruktur für den Vorgang bereitgestellt. Sie basiert auf dem Blockchain-System „Hyperledger Fabric“. Laut Kudatschkina sei das Pilotprojekt einmalig in der „Geschichte der russischen Bankindustrie“.

In der Vergangenheit betonte der Vorstandsvorsitzende der Sberbank, Herman Gref, seine Unterstützung für die Technologie. Ihm zufolge werde sie die globale Wirtschaft grundlegend verändern, zitiert ihn das Branchenportal crytpovest.com.

Wladimir Putin zeigt Interesse an der Blockchain

Bisher gibt es in Russland keine Regulierung der Blockchain-Technologie. Auch sogenannte „Smart Contracts“ sind in der Gesetzgebung nicht berücksichtigt. Im Oktober hatte Präsident Wladimir Putin die Zentralbank beauftragt, bis zum 1. Juli 2018 ein Konzept für den Umgang mit der Blockchain zu erarbeiten. Im Rahmen des Regulierungsprogramms „Digitale Wirtschaft“ plant der Kreml, die Effizienz der Wirtschaft durch innovative IT-Lösungen zu erhöhen.

In der Hauptstadt Moskau startet ab Januar 2018 ein sechsmonatiges Blockchain-Pilotprojekt im Immobiliensektor. Ziel ist die Überwachung des einheitlichen Immobilienregisters. Auch die Unternehmen Wneschekonombank, Sberbank und Rostelekom sind am Projekt beteiligt.

Zentralbank äußert Zweifel an Kryptowährungen

Während in Russland das Interesse an der Blockchain steigt, sinkt die Unterstützung für Kryptowährungen. Die Zentralbank hatte im September vor „hohen Risiken“ gewarnt, die mit Bitcoin & Co. in Verbindung stehen. Auch die Entscheidung der chinesischen Regierung, sogenannte „Initial Coin Offerings“ (ICO) zu verbieten, beeinflusste die russische Position. Inzwischen kletterte der Bitcoin-Kurs an führenden Börsen über die Marke von 10.000 Dollar.