Russische Zentralbank warnt vor Kryptowährungen

Russlands Zentralbank warnt vor Bitcoin & Co.

Laut Zentralbank der Russischen Föderation ist es zu früh, um den Umlauf und die Nutzung von Kryptowährungen und zugehörigen Finanzinstrumenten auf dem organisierten Markt zuzulassen. Dies begründete die Bank mit den „hohen Risiken“, die mit dem Transfer von Kryptowährungen zu traditionellen Zahlungsmitteln verbunden sind.  Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS.

In einer Stellungnahme vom 4. September 2017 nannte die Zentralbank die erhöhten Nutzungs- und Investitionsrisiken von Kryptowährungen. Sie verwies darauf, dass die meisten Transaktionen mit Kryptowährungen außerhalb des russischen Rechtssystems stattfinden und die Zentralbank für diese keine Garantien übernehme. Das Kreditinstitut fungiere in Russland nicht als Finanzaufsicht, diese Rolle übernehmen Staatsduma und Finanzministerium.

Chinas Vorgehen als möglicher Auslöser

Die Stellungnahme der russischen Zentralbank folgte auf Chinas Entscheidung, „Initial Coin Offerings“ (kurz: ICO – Kapitalaufnahme über eine Kryptowährung in Form von Token; Ostexperte.de berichtete) zu verbieten und das Tauschsystem, das Zugang zu Tokenverkäufen anbietet, stärker zu kontrollieren.

Die in China angesiedelte Crowdsale-Plattform ICOINFO hatte bereits letzte Woche seinen Dienst eingestellt und angekündigt, dieses Wochenende damit zu beginnen, Geld an seine Nutzer zurückzuzahlen. Auch Hong Kongs Aufsichtsbehörde für Wertpapierwesen sprach eine Warnung in Bezug auf ICOs aus.

Steigende Popularität von Kryptowährungen

Die Position der russischen Zentralbank steht in Kontrast zu steigender Popularität und Medieninteresse an Kryptowährungen und ICOs. Selbst ein Berater Putins gab bekannt, dass er plane, ein eigenes ICO zu erwerben.

In einem früheren Interview mit dem staatlichen TV-Kanal Rossija 24 hatte Alexei Moissejew, Russlands stellvertretender Finanzminister, bestätigt, dass Kryptowährungen an der russischen Börse von qualifizierten Investoren gehandelt werden sollten.

Neuer Gesetzentwurf geplant

Derzeit arbeitet das russische Finanzministerium gemeinsam mit der russischen Zentralbank an Gesetzvorschlägen, wie Transaktionen mit Kryptowährungen legalisiert werden können. Der Leiter des Finanzmarktkomitees in der Staatsduma, Anatoli Aksakow, sagte gegenüber der russischen Nachrichtenagentur TASS, dass das Konzept des Gesetzentwurfes diesen Herbst vorbereitet werden soll.