Trotz Sanktionen: EU-Käse bei Metro in Russland aufgetaucht

Trotz Sanktionen: Angeblich EU-Käse bei Metro aufgetaucht

Die russische Gesundheitsaufsicht Rosselchosnadsor vermutet, dass bei einer russischen Filiale des Düsseldorfer Unternehmens Metro Cash & Carry ein sanktionierter EU-Käse aufgetaucht ist. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax.

Die staatliche Kontrollbehörde Rosselchosnadsor nimmt an, dass in Moskauer Filialen von Metro Cash & Carry Käse verkauft wurde, dessen Einfuhr im Rahmen des Lebensmittelembargos verboten ist. Am 30. Juni 2017 hatte Präsident Wladimir Putin das Importverbot per Dekret bis zum 31. Dezember 2018 verlängert. Dies gilt als Reaktion auf die westlichen Strafmaßnahmen gegen Russland im Zuge der Ukraine-Krise.

In den Metro-Märkten sei der Blauschimmelkäse „Dorblu“ verkauft worden, dessen Hersteller laut Produktkennzeichnung die Firma „Allgäu“ mit Sitz in Moskau ist. Rosselchosnadsor zufolge ist das Unternehmen jedoch kein Käseproduzent, sondern auf Verpackungen spezialisiert.

METRO Cash&Carry, Russlandgeschäft
Aufnahme einer Filiale von METRO Cash & Carry in Russland. Angeblich soll das Unternehmen einen Käse aus der EU verkauft haben, der vom russischen Lebensmittel-Embargo betroffen ist. © I, LiteMETRO cash and carry Saint-PetersburgCC BY-SA 3.0

Untersuchungsergebnisse geben Rosselchosnadsor Grund zur Annahme, dass das Käseprodukt aus Ländern geliefert wurde, für die das Lebensmittelembargo gilt. Anschließend sei der Käse in einem Werk in Moskau zum ungehinderten Verkauf in Russland umgepackt worden.

Rosselchosnadsor will illegale Produkte stoppen

Rosselchosnadsor appellierte an die Staatsanwaltschaft, sich auf eine ungeplante Betriebsinspektion bei der Firma „Allgäu“ zu einigen, um die Legalisierung illegaler Produkte zu stoppen. Außerdem werde die Gesundheitsaufsicht eine offizielle Anfrage an die staatliche Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor senden, um Informationen über Sanktionsprodukte in Handelsnetzen und Online-Geschäften in Russland zu erhalten.

Der Pressedienst von Metro Cash & Carry in Russland teilte Interfax mit, dass das Unternehmen vom Lieferanten einen vollständigen Satz von Dokumenten erhalten habe. Daraus gehe hervor, dass der Lieferant Hersteller der Produkte sei. Ein Sprecher des Großhändlers sagte, dass es nicht genügend Anhaltspunkte dafür gebe, dass die gelieferten Waren nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprechen würden.

Titelbild
Quelle: IDiamondDorblu Cheese, Size changed to 1040x585px., CC BY-SA 3.0.[/su_spoiler]