Gorbatschow fordert Trump und Putin zum Gespräch auf

Gorbatschow fordert Trump und Putin zum Gespräch auf

Der frühere sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow hat die Präsidenten Russlands und der USA zu Gesprächen über Atomwaffen aufgerufen. Dies berichtet das Handelsblatt.

Angesichts eines möglichen weltweiten Atom-Wettrüstens hat Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow die Präsidenten Russlands und der USA angehalten, das Gespräch zu suchen. In der Zeitung „Rossijskaja Gaseta“ hat Gorbatschow geschrieben, dass das zentrale Gesprächsthema die Reduzierung von Atomwaffen und die Stärkung der strategischen Stabilität sein sollte.

Gorbatschow verweist auf INF-Vertrag von 1987

Der ehemalige Staatspräsident der UdSSR erinnerte an den INF-Vertrag zwischen den USA und der Sowjetunion, der im Dezember dieses Jahres seit 30 Jahren besteht. Der Vertrag wurde am 8. Dezember 1987 von Michail Gorbatschow und dem damaligen amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan unterzeichnet. Er sieht die Vernichtung von nuklearen Kurz- und Mittelstreckenraketen vor.

Moskau und Washington wirft Gorbatschow vor, zuletzt gegen den Vertrag verstoßen zu haben. Er warnt, dass ein neues atomares Wettrüsten den Vertrag obsolet machen würde. Daher appellierte der Friedensnobelpreisträger an Wladimir Putin und Donald Trump, das System der Atomvereinbarungen nicht zu gefährden.

Wie im Jahr 1987 sei auch heute eine Annäherung nicht einfach. Dennoch sei ein Aufeinanderzugehen notwendig und dabei der politische Wille der Staatsoberhäupter der beiden Länder ausschlaggebend. Mit einem ersten Schritt könne ein wichtiges Signal an die Welt gesendet werden.

Zuletzt hatten der Atomstreit mit Nordkorea und eine mögliche Abwendung Trumps vom Atomabkommen mit dem Iran Sorgen vor weltweiten Spannungen geweckt.


Titelbild: SpreeTomMichail Gorbatschow BE1, Size changed to 1040x585px., CC BY-SA 3.0.