Studie: Nord Stream 2 spart EU-Gaskunden Milliarden

Europäische Verbraucher könnten von Nord Stream 2 profitieren

Laut einer Studie der Universität Köln soll die umstrittene Gas-Pipeline Nord Stream 2 den europäischen Gaskunden Milliarden von Euro ersparen. Dies berichtet die Online-Nachrichtenseite diepresse.com.

Das Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2, mit dem die direkte Versorgungslinie von Europa nach Russland weiter ausgebaut werden soll, hat nicht wenige Kritiker. Insbesondere warnen besorgte Stimmen aus dem Osten Europas vor einer zu großen Abhängigkeit von russischem Gas.

Nord Stream 2 würde den europäischen Importbedarf vermindern

Wie das energiewirtschaftliche Institut der Universität Köln nun allerdings in einer Studie feststellte, würde ein Abbruch des Projektes den europäischen Gaskunden zumindest finanzielle Nachteile mit sich bringen: Europa könnte seinen Importbedarf an verflüssigtem Erdgas (LNG) mit der zusätzlichen Pipeline vermindern und dadurch Preissenkungen herbeiführen.

In der Untersuchung, die von der Nord Stream 2 AG selbst in Auftrag gegeben wurde, heißt es, dass die europäischen Verbraucher mindestens 7,9 Milliarden Euro durch die Pipeline einsparen würden. Hierbei wird von zwei verschiedenen Szenarien ausgegangen.

Preise sollen fallen, auch wenn die Nachfrage aus Asien sinkt

Im ersten Szenario sinkt die LNG-Nachfrage in Asien um 5% im Vergleich zu Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) aus dem Jahr 2016. Das zweite Szenario spekuliert hingegen auf einen Anstieg der asiatischen Nachfrage, sodass diese ein Fünftel über dem vorausgesagten Wert der IEA liegt.

Wie das Institut der Universität Köln feststellte, würden alle 28 EU-Mitgliedsländer in beiden Szenarien von Nord Stream 2 profitieren. Unabhängig von der Nachfrage aus Asien würden der europäische Importbedarf sowie die Preise für LNG und Erdgas insgesamt sinken, wenngleich unterschiedlich stark.

Bis zu 24,21 Milliarden Euro an Einsparungen möglich

So würden im Jahr 2020 die globalen Handelspreise bei niedriger Nachfrage um gut 13% fallen, was dann der Einsparung von 7,9 Milliarden Euro entspräche. Stiege die Nachfrage aus den asiatischen Ländern an, könnte man laut der Studie sogar mit bis zu 24,21 Milliarden Euro rechnen.

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