Media Markt eröffnet 84 Filialen in Russland

Media Markt expandiert massiv in Russland

Das deutsche Großhandelsunternehmen Metro Cash & Carry verkauft in Russland zukünftig keine Elektronikwaren mehr. Stattdessen sollen innerhalb der Filialen neue Media-Markt-Geschäfte entstehen. Darüber berichtet die Wirtschaftszeitung Wedomosti.

Die MediaMarktSaturn Retail Group eröffnet in Russland ab Oktober 2017 neue Media-Markt-Filialen. Eine Vereinbarung für 88 russische Filialen von Metro Cash & Carry wurde am gestrigen Dienstag unterzeichnet. Ein Joint-Venture ist laut Unternehmensangaben nicht geplant. Jedoch könnte die Zusammenarbeit die Erlaubnis der Föderalen Antimonopolbehörde (FAS) erfordern. Laut Experten hat sich Metro für diesen Schritt entschieden, um die Marktposition zu verteidigen.

Ein Pilotprojekt ist bereits vor zwei Jahren in Moskau, Jekaterinburg, Archangelsk und Belgorod gestartet. Offenbar mit Erfolg: Laut Media Markt sind die Umsätze jener Geschäfte ungefähr 50% höher als in normalen Filialen. „De facto verdoppelt Media Markt das Filialnetz“, erklärte Guido Rehm, Generaldirektor der russischen Tochtergesellschaft. Die Pläne für die Expansion sind bereits seit 2016 bekannt. Neu ist, dass eine Partnerschaft mit Metro Cash & Carry geplant ist.

Bis Mitte 2017 waren Metro und Media Markt im Düsseldorfer Konzern Metro Group vereint. Die Aktiengesellschaft wurde in mehreren Schritten in die zwei Unternehmen Metro Wholesale & Food Specialist und Ceconomy aufgespalten. Ceconomy ist Rechtsnachfolgerin der alten Metro AG, die in Ceconomy AG umbenannt wurde. Die Marktposition von Ceconomy basiert vor allem auf der Beteiligung an der Media-Saturn-Holding, die seit 2006 verstärkt in Russland aktiv ist.

Neue Konkurrenz für Media Markt

Der Elektronik-Fachmarkt soll in jeder Metro-Filiale ca. 1.000 qm Verkaufsfläche erhalten. Normalerweise umfasst eine russische Media-Markt-Filiale zwischen 3.000 und 5.000 qm Verkaufsfläche. Wedomosti zufolge soll das Sortiment vor allem auf Smartphones, TV-Geräte und Haushaltstechnik beschränkt werden. Die Bezahlung erfolgt über die Metro-Kassen. Metro selbst will sich laut einem Sprecher dem Verkauf von Waren für Hotels und Restaurants widmen.

Laut dem Generaldirektor des Marktforschers Infoline-аналитики, Michail Burmistrow, will Metro durch die Kooperation dem Verkaufsrückgang im Non-Food-Sektor entgegenwirken. Aufgrund des erweiterten Angebots könnte die Besucherzahl steigen. Auch für Media Markt sei die Maßnahme sinnvoll, erklärte der Experte. Die Fusion der Elektronik-Fachmarktketten M.video und Eldorado sowie ein Joint-Venture aus Yandex und Sberbank haben den Wettbewerb erhöht.

Titelbild
[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”]Titelbild: Simon Schütt