Russische Kartellbehörde bremst Metro und Media Markt

Russische Kartellbehörde bremst Metro und Media Markt

Die MediaMarktSaturn Retail Group wollte ihr Netz in Russland verdoppeln, indem sie ihre Filialen innerhalb der Großmärkte von Metro Cash & Carry eröffnet. Doch eine Entscheidung der Föderalen Antimonopolbehörde (FAS) könnte den Plänen einen Strich durch die Rechnung machen. Dies berichtet die russische Wirtschaftszeitung Wedomosti.

Im August 2017 hatten beide Unternehmen vereinbart, eine groß angelegte Kooperation in der Russischen Föderation zu starten. Metro wollte auf den Verkauf von Elektronikwaren verzichten und stattdessen Media-Markt-Filialen innerhalb der Großmärkte eröffnen.

Russlands Kartellbehörde hat die Kooperation genehmigt – unter drei Bedingungen:

  1. Bestimmte Waren, die Media Markt normalerweise ohne Einschränkung verkaufen darf, dürfen innerhalb einer Metro-Filiale nicht angeboten werden.
  2. Es darf kein drittes Unternehmen beauftragt werden, um die vom Verkauf ausgeschlossenen Waren über Umwege doch ins Metro-Sortiment aufzunehmen.
  3. Die Bedingungen werden selbst dann nicht verändert, falls Media Markt bzw. Metro die geplante Kooperation mit einem anderen Unternehmen durchführen will.

Aus dem Bericht geht hervor, dass unter anderem Haushaltswaren von der Einschränkung betroffen sein könnten. In welchem Ausmaß die Kooperation zwischen den deutschen Unternehmen beeinträchtigt wird, ist bisher nicht bekannt. Allerdings hat die Kartellbehörde angedroht, bei Nichteinhaltung der Bedingungen die gesamte Kooperation zu verbieten.

Media Markt will Kooperation fortführen

Media Markt plant, das Filialnetz in Russland zu verdoppeln. In Moskau, Jekaterinburg, Archangelsk und Belgorod werden bereits Pilotprojekte mit Metro durchgeführt. Dort soll der Umsatz ungefähr 50 Prozent höher als in normalen Märkten sein.

„Wir haben den Kontakt zum FAS eingeleitet, um sicherzustellen, dass unsere Kooperation den rechtlichen Anforderungen entspricht“, erklärte Media Markt in einer Stellungnahme gegenüber Ostexperte.de. Das Unternehmen verstehe die Entscheidung der Kartellbehörde und wolle entsprechende Paragraphen aus den Verträgen entfernen, um die Kooperation fortzuführen.

Jüngste Geschichte der Metro Group

Bis Mitte 2017 waren Metro und Media Markt im Düsseldorfer Konzern Metro Group vereint. Die Aktiengesellschaft wurde in mehreren Schritten in die zwei Unternehmen Metro Wholesale & Food Specialist und Ceconomy aufgespalten. Ceconomy ist Rechtsnachfolgerin der alten Metro AG, die in Ceconomy AG umbenannt wurde. Die Marktposition von Ceconomy basiert vor allem auf der Beteiligung an der Media-Saturn-Holding, die seit 2006 verstärkt in Russland aktiv ist.

Titelbild
[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”]Simon Schütt