Tagesübersicht Russlandgeschäft: 08.12.2015

Russlandgeschäft am 8. Dezember:
Metrojet, Ölpreis und russischer Automarkt.

In der Tagesübersicht Russlandgeschäft am Dienstag, den 8. Dezember 2015, haben wir diese Themen für Sie:

  • Airline Metrojet beurlaubt Mitarbeiter,
  • Ölpreis sinkt deutlich,
  • Russischer Automarkt im Jahresvergleich um 42,7 Prozent eingebrochen.

Airline Metrojet beurlaubt Mitarbeiter

Die Airline Metrojet dürfte vielen erst mit dem Absturz einer ihrer Maschinen über dem Sinai am 31.Oktober bekannt geworden sein. Nun muss sie vorerst ihren Betrieb einstellen. Nach dem Absturz mit 224 Toten – offenbar durch eine Bombenexplosion an Bord – sind die Passagierzahlen deutlich zurückgegangen. Und auch die beiden Haupt-Reiseziele der Fluglinie, Ägypten und die Türkei, sind nun für russische Urlauber beide mit Flugstopps belegt. Metrojet war vor allem auf Ferienflüge zu Badeorten spezialisiert. Hinzu kommen die generell sinkenden Auslandsreisen mit dem schwachen Rubelkurs.

Viele Beschäftigte hat das Unternehmen nun in den bezahlen Urlaub geschickt, melden mehrere internationale Medien übereinstimmend. In der Zwischenzeit soll über den Winter an einer Neuausrichtung gearbeitet werden. Im Sommer soll es dann weitergehen.


Ölpreis sinkt deutlich

Nach der Entscheidung der OPEC am Freitag, die bisherige Förderpolitik beizubehalten, hat der Ölpreis gestern stark nachgegeben. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent, war um vier Prozent bis unter 41 Dollar gesunken – so tief wie zuletzt 2009. Auch die Schwelle von 40 Dollar könnte nach Ansicht von Experten demnächst unterschritten werden.

Für Russland, mit seiner deutlichen Abhängigkeit von Rohstoff-Exporten, kommt diese Entwicklung in einer Phase der langsamen Erholung der Wirtschaft sehr ungelegen. Der Rubel gab entsprechend nach und lag bei über 75 Rubel für einen Euro. Ein Dollar war über 69 Rubel wert.

Der russische Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew äußerte sich gestern dazu. Er denke, dass die Ölpreise bald wieder stiegen. „Viele Finanzanalysten werde mir dabei zustimmen – sie schätzen, dass solch eine hohe VolatiIität nur zwei bis drei Quartale andauern wird.” Zur Hälfte des nächsten Jahres sei es sehr wahrscheinlich, dass sich die Ölpreise wieder hin zu einer positiven Dynamik entwickelten. „Ich denke, dass die Vorhersage von 50 für das Jahr zutreffend ist“, sagte er gegenüber dem russischen TV-Sender Rossija 24.

Das Staatsbudget für 2016, das am 4. Dezember beschlossen wurde, geht von einem solchen Ölpreis von 50 Dollar pro Barrel aus.


Russischer Automarkt im Jahresvergleich um 42,7 Prozent eingebrochen

Im November 2015 wurden in Russland 42,7 Prozent weniger Neuwagen und leichte Nutzfahrzeuge als im November 2015 verkauft. Das geht aus einer Pressemitteilung des AEB hervor. Im Vorjahr hatten allerdings die Verkäufe wegen des Rubelverfalls stark angezogen. Der Vergleich fällt deswegen besonders deutlich aus. Im Dezember wird es der Einbruch im Vergleich zum Vorjahr wohl noch stärker ausfallen.

Jörg Schreiber, der Vorsitzende des AEB Automobile-Hersteller Komitees, kommentierte: „Vor einem Jahr stürzte der Rubel ab und die Kunden stürmten die Showrooms der Autohändler, um ihr Geld zu nutzen, bevor die Preise an die neue Wechselkurs-Realität angepasst werden. Im November dieses Jahres geschah nichts dergleichen. Das erklärt den starken Verfall im Jahresvergleich. Das Jahr ist noch nich vorüber. Aber die Erwartungen für Dezember sind eher bescheiden – besonders im Vergleich mit den Rekord-Verkäufen im letzten Jahr.”