Wladimir Putin trifft deutsche Unternehmen in Sotschi

Siemens, Metro und andere Unternehmen in Sotschi

Der russische Präsident Wladimir Putin trifft am 12. Oktober in Sotschi auf Geschäftsführer von über 20 deutschen Unternehmen. Am Tag zuvor findet eine Konferenz mit Mitgliedern der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) sowie der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) statt. Dies berichtet die russische Regierungszeitung Rossijskaja Gaseta.

Am Gespräch in Sotschi nehmen über 20 deutsche Unternehmen teil, erklärte Juri Uschakow, der außenpolitische Berater im Kreml. Laut der Nachrichtenagentur RIA Nowosti ist das Treffen eine Initiative des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft. Zu den Teilnehmern zählen Linde, Bauer, Knauf, Metro, Schaeffler, Wolffkran, Nord Stream und Siemens. Der zuletzt genannte Konzern soll von Vorstandsmitglied Klaus Helmrich vertreten werden.

Trotz der Affäre um die sanktionswidrige Lieferung von Gasturbinen auf die Krim will Siemens am russischen Markt festhalten. Man dürfe nicht ein ganzes Land mit seinen treuen und verlässlichen Kunden unter Generalverdacht stellen und müsse besonnen handeln, erklärte Konzernboss Joe Kaeser im Spiegel-Interview. Kurz darauf kündigte das Unternehmen an, bei der Modernisierung von russischen Kraftwerken mithelfen zu wollen.

Treffen mit Vertretern der GUS und EAWU

Ebenfalls trifft Putin in Sotschi die Präsidenten von Aserbaidschan, Armenien, Belarus, Kasachstan, Moldawien, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan. Der kirgisische Regierungschef Almasbek Atambajew wird angesichts der anstehenden Präsidentschaftswahl am 15. Oktober nicht anreisen. Allerdings wird er durch den Premierminister des Landes vertreten.

Auch Vertreter von internationalen Organisationen nehmen an der Konferenz teil. Dazu zählen die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), die Russisch-Weißrussische Union, die Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) sowie die Eurasische Wirtschaftskommission. Im Zuge des Treffens sollen mehrere Verträge unterzeichnet werden.

Auf der Agenda stehen unter anderem die Digitalpolitik bis 2025, die Vertiefung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen sowie eine stärke Einbindung Moldawiens in die Tätigkeiten der EAWU. Bereits im April dieses Jahres hatte der moldawische Präsident Igor Dodon ein Memorandum über eine Annäherung an die Wirtschaftsunion unterzeichnet. Seither besitzt das Land einen offiziellen Beobachterstatus, der eine Teilnahme an zahlreichen Gremien ermöglicht.

Ein wichtiges Thema ist zudem die Bewerbung der russischen Stadt Jekaterinburg als Veranstaltungsort der EXPO 2025. Allerdings ist die Konkurrenz stark: Auch Osaka, Paris und Baku wollen Gastgeber der renommierten Weltausstellung werden.

Titelbild
[toggle title=”Fotoquelle” open=”no”]Kremlin.ruVladimir Putin (2017-03-17) 01, Size changed to 1040×585 px., CC BY 4.0