Trotz Krise: Russland verbessert Konkurrenzfähigkeit um zwei Positionen
Trotz Krise verbessert Russland seine Konkurrenzfähigkeit um zwei Positionen beim Länder-Ranking des Weltwirtschaftsforums. Dabei sehen Unternehmer die Korruption nicht mehr als Hauptproblem, berichtet RBK.
Von Alexej Schmidt, Schmidt & Schmidt Exportmanagement
Hinweis: Exklusiv auf Ostexperte.de finden Sie eine Analyse der Herbstprognosen zur Wirtschaft in Russland. Den englischsprachigen Bericht des Weltwirtschaftsforums gibt es hier: Global Competitiveness Report 2016 – 2017. Das Länder-Ranking finden Sie dort auf Seite 15.
Trotz des wirtschaftlichen Rückgangs um 3,7 Prozent im Jahr 2015 und des anhaltenden Rückgangs im Jahr 2016 ist Russland in der Lage gewesen, seine Position im globalen Länder-Ranking der Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Das Ranking wird jährlich vom Weltwirtschaftsforum in Davos veröffentlicht. Russland ist vom 45. (Stand: 2014) auf den 43. Platz gestiegen.
Das sind die Kriterien des Weltwirtschaftsforums
Das Weltwirtschaftsforum berechnet seinen Index anhand von zwölf Kritierien:
- Institutionen
- Infrastruktur
- Makroökonomisches Umfeld
- Gesundheit und Grundschulbildung
- Ausbildung und Hochschulbildung
- Markteffizienz
- Arbeitsmarkteffizienz
- Entwicklung des Finanzmarkts
- Technologisches Niveau
- Marktgröße
- Unternehmenspotenzial
- Innovationspotenzial
Starke Innovationskraft und Institutionen, schwache makroökonomische Situation
Die Autoren des Berichts verweisen auf positive Veränderungen im Bereich der Bildung (plus 6 Positionen), Innovationskraft (plus 12 Positionen), das Niveau der Institutionen (plus 12 Positionen) und die Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch den Abbau administrativer Barrieren.
Dabei gab es einen starken Rückgang bei der Beurteilung der makroökonomischen Situation (minus 51 Positionen). Grund dafür ist der Rückgang von öffentlichen Einnahmen aus dem Export von Kohlenwasserstoffen, die hohe Inflation und teure Kredite für Unternehmen. Auch bei der Einschätzung von “Gesundheit und Grundschulbildung ” wurde Russland um sechs Positionen herabgesenkt.
Nach Berechnungen des Weltwirtschaftsforums hat Russland eine bessere Wettbewerbsfähigkeit als Italien. Aus den ehemaligen Sowjetstaaten belegen nur Aserbaidschan, Litauen und Estland eine bessere Position als Russland.
Top 10 der wettbewerbsfähigsten Länder
Die Spitzenreiter bleiben seit letztem Jahr unverändert. Der erste Platz wird zum achten Mal von der Schweiz belegt. Auf Platz 2 ist Singapur, auf Platz 3 sind die Vereinigten Staaten.
Das sind die Spitzenreiter des Länder-Rankings (in Klammern die vorherige Position):
- Schweiz (vorher: Platz 1)
- Singapur (vorher: Platz 2)
- USA (vorher: Platz 3)
- Niederlande (vorher: Platz 5)
- Deutschland (vorher: Platz 4)
- Schweden (vorher: Platz 9)
- Vereinigtes Königreich (vorher: Platz 10)
- Japan (vorher: Platz 6)
- Hong Kong (vorher: Platz 7)
- Finnland (vorher: Platz 8)