Russland auf Rang 135 im Korruptionsindex

Transparency International: Russland auf Rang 135 im Korruptionsindex

Im einem neuen Ranking hat die NGO Transparency International Regierungen weltweit im Kampf gegen die Korruption bewertet. Russland landet darin auf dem 135. Rang.

Laut des Korruptionsindexes von Transparency International für das Jahr 2017 befindet sich Russland unter den fünfzig inaktivsten Ländern im Kampf gegen die Korruption. Insgesamt wurden 180 Länder untersucht und in ein Wertesystem von eins bis hundert eingefügt: Je niedriger der Wert, desto korrupter die Zustände. In seiner Untersuchung stützt sich Transparency International auf Daten des Komitees zum Schutz von Journalisten. Wichtige Kriterien waren Pressefreiheit, Vertrauenswürdigkeit von Beamten, judikative Unabhängigkeit sowie Transparenz des Staatshaushalts.

Russland auf Rang 135, Deutschland auf Platz 12

Mit 29 Punkten findet sich Russland auf Platz 135 – zusammen mit der Dominikanischen Republik, den Honduras, Kirgisistan, Laos, Mexiko, Papua-Neuguinea und Paraguay. Bereits im Index von 2016 und 2015 hatte Russland 29 Punkte erhalten. Die ersten drei Plätze der Liste belegen Neuseeland (89 Punkte), Dänemark (88 Punkte) und Finnland (85 Punkte). Dennoch zeichnet sich unter den ersten drei Plätzen ein leichter Negativtrend ab: Neuseeland konnte genauso wie Dänemark 2016 noch 90 Punkte, Finnland noch 89 vorweisen.

Deutschland hingegen konnte zwar dieselbe Punktzahl wie bei der letzten Auswertung erreichen, rutscht aber dennoch um zwei Plätze ab. Die Bundesrepublik ist 2017 hinter Luxemburg und Großbritannien zurückgeblieben, die sich laut der Studie erfolgreicher der Korruptionsbekämpfung gewidmet haben. „Wer nur verwaltet und keine neuen Initiativen ergreift, läuft Gefahr, international abgehängt zu werden“, erklärte Edda Müller, Vorsitzende des deutschen Ablegers von Transparency International. Die deutsche Regierung benötige unter anderem die Einführung eines Lobbyregisters, um ihre Lage zu verbessern, so Müller.

Transparency International mahnt journalistische Missstände an

Die letzten drei Plätze des Rankings belegen Syrien (178./14 Punkte), der Südsudan (179./12) und Somalia (180./10). Das Gesamtergebnis gibt laut Transparency International Anlass zur Sorge. Gut zwei Drittel der geprüften Länder erzielten eine Wertung unter 50 Punkten. Wie die Organisation betont, sterbe jede Woche auf der Welt mindestens ein Journalist in einem hochkorrupten Land. In den letzten sieben Jahren seien mehr als 9 von 10 Journalisten getötet worden in Ländern mit einer Wertung von 45 oder weniger.

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