Übernachtungspreise der WM 2018 per Gesetz festgelegt, Medwedew traf deutsche Unternehmen bei Sicherheitskonferenz, AvtoVAZ beginnt Kurzwoche
Willkommen zurück aus dem Wochenende zu unserer Tagesübersicht Russlandgeschäft für Montag, den 15. Februar 2016. Das sind unsere heutigen Themen für Sie:
- Treffen der russischen Delegation mit deutschen Unternehmen am Rande der Sicherheitskonferenz in München,
- Russische Regierung legt Hotelpreise für die WM 2018 fest,
- AvtoVAZ geht zur Kurzwoche über,
- Kudrin-Porträt in der Wirtschaftswoche,
- Russland-Express-Visa werden teurer.
Treffen der russischen Delegation mit deutschen Unternehmen am Rande der Sicherheitskonferenz in München
Am Rande der Sicherheitskonferenz in München fand am Samstag ein Treffen der russischen Delegation (unter anderem Premierminister Dmitrij Medewew) mit Vertretern deutscher Unternehmen statt: Linde, North Stream, Deutsche Bank, Deutsche Bahn, Bosch, Siemens, EnBW, Schaeffler, Lufthansa und Shell.
Dmitri Medwedew am Rande d.@MunSecConf beim Frühstück mit DEU Unternehmern,organisiert durch @OstAusschuss pic.twitter.com/Or5VNI8u37
— Botschaft der Russischen Föderation (@RusBotschaft) February 13, 2016
Russische Regierung legt Hotelpreise für die WM 2018 fest
In etwas mehr als zwei Jahren beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Das heißt für die Tourismusbranche und die Hotels auch ein großes Geschäft. Die Preise dürfen die Hotelbesitzer aber nicht selbst bestimmen. Die Regierung hat nämlich Mindest- und Höchstpreise für die WM vorgegeben.
Das geht aus einem gestern auf der Website der Regierung veröffentlichten Dokument hervor.
Dabei wird nach Kategorie (keine Sterne bis 5-Sterne) und Region unterschieden.
Folgende Preise wurden zum Beispiel festgelegt:
- 3-Sterne-Zimmer in Moskau: maximal 28.000 Rubel pro Nacht
- 3-Sterne-Zimmer in St.Petersburg: maximal 30.000 Rubel pro Nacht
Untergrenzen der jeweiligen Regionen sind:
- St. Petersburg: 4600 Rubel
- Nischnij Nowgorod: 4250 Rubel
- Moskau: 3480 Rubel
- Tatarstan: 3400 Rubel
- Wolgograd: 3200 Rubel
- Krasnodar: 3000 Rubel
- Mordowija: 2610 Rubel
- Swerdlowsk: 2610 Rubel
- Rostow: 2440 Rubel
- Kaliningrad: 2400 Rubel
- Samara: 2250 Rubel
Am meisten soll man laut dem Dokument für eine Suite der höchsten Kategorie in St.Petersburg zahlen: 700.000 Rubel. In Moskau sind es mit 650.000 nicht viel weniger.
In dem Dokument sind außerdem die Übernachtungspreise für den 2017 stattfindenden Confederations Cup angegeben (nur für die entsprechenden Spielorte). Hier liegen die Preise unter denen der WM-Übernachtungen.
Laut Regierung sollen die festgelegten Preise für Planungssicherheit sorgen. Kritiker sind der Ansicht, das könne zu Grauzonen bei den Unterkünften führen. Ebenfalls schwierig: wie viel Planungssicherheit bietet der Rubelkurs?
Die Fans halten diese Preise schon jetzt für zu teuer. „Bei der WM 2006 in Deutschland waren die Zimmer nicht halb so teuer“, hieß es etwa in einem Diskussionsforum, wie die DPA berichtet.
AvtoVAZ geht zur Kurzwoche über
Wie Ostexperte.de bereits ankündigte, ist der russische Autohersteller heute zur Vier-Tage-Woche übergegangen. Diese wird nun sechs Monate andauern, teilte das Unternehmen mit. Damit reagiert der Lada-Hersteller auf die schwierige Situation auf dem Automarkt. Außerdem sollen so Entlassungen verhindert werden. Die Löhne der Angestellten wurden entsprechend um 20 Prozent gekürzt.
Zuvor war berichtet worden, dass Russlands größter Autohersteller in großen finanziellen Schwierigkeiten stecke. Das Audit-Unternehmen Ernst&Young sagte, dass die Verluste von AvtoVAZ 2015 73,85 Milliarden Rubel betragen hätten (eine Erhöhung um das 2,9-fache) und die kurzfristigen Verbindlichkeiten die Vermögenswerte von 67,78 Milliarden Rubel überstiegen.
Kudrin-Porträt in der Wirtschaftswoche
In der Wirtschaftswoche ist ein ausführliches Porträt des russischen Ex-Finanzministers Alexej Kudrin erschienen (kostenpflichtig; Blendle-Link). Neben dem Potential des Ökonomen, Russland aus der derzeitigen Krise zu führen erfährt man etwa, dass Kudrin ein begnadeter Jazz-Musiker ist. Und Jazz-Musiker müssen ja bekanntlich improvisieren können.
In dem Artikel wird Kudrin als Medwedew-Nachfolger gehandelt. Der bisherige Premierminister könnte auf der Sicherheitskonferenz seinen letzten großen Auftritt als Premier gehabt haben, wird im Artikel gemutmaßt. Der Titel: “Putins letztes Ass“.
Doch dafür gebe es Bedingungen: “Kudrin hat eine mögliche Rückkehr an die Bedingung geknüpft, seine liberalen Reformen durchpauken zu können. Denkbar wären eine Senkung der Militärausgaben, eine Sozialreform und vor allem die Öffnung gegenüber Europa.”
Russland-Express-Visa werden teurer
Wer demnächst ein Russland-Visum im Express-Verfahren beantragen möchte, der muss tiefer in die Tasche greifen. Der Visa Handling Service (VHS) für Russland-Visa erhöht seine Bearbeitungsgebühren für das Expressvisum um 30 Euro. Die Neuregelung gilt ab heute, dem 15. Februar 2016.