Willkommen zurück aus dem Wochenende zur Tagesübersicht Russlandgeschäft für Montag, den 11. April 2016. Wir hoffen, Sie hatten ein angenehmes Wochenende. Hier ist Ihr Überblick:
- Russland auch bereit, die Ölproduktion auf dem Level von Februar oder März einzufrieren,
- Deutsche Modeindustrie kämpft mit russischer Krise,
- Russische Zentralbank entzieht weiteren Banken die Lizenz,
- Nabiullina-Interview: Verfügbarkeit von Krediten gering, Leitzins wird dennoch nicht auf Kosten der Inflation gesenkt,
- Stammaktien der Sberbank auf historischem Höchststand.
Russland bereit, die Ölproduktion auf dem Level von Februar oder März einzufrieren
Russland sei gegebenenfalls auch bereit, ein Einfrieren der Ölproduktion auf dem Niveau von Februar oder März in Erwägung zu ziehen, wenn es derartige Vorschläge gebe, sagte der russische Energieminister Alexander Nowak am Freitag. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS.
Am 17. April findet in Doha ein Treffen der Vertreter globaler Ölproduzenten statt, bei dem über ein mögliches Einfrieren der Ölproduktion verhandelt werden soll. Bislang lautete der Vorschlag, die Produktion auf Januar-Level zu halten. Dem russischen Energieministerium zufolge haben bereits mehr als 15 Staaten zugesagt.
„Nein, wir überlegen es momentan nicht, weil wir uns auf das Januar-Niveau geeinigt haben. Aber wir werden es [Einfrieren der Produktion auf Februar-März-Level] in Betracht ziehen, wenn es entsprechende Vorschläge gibt“, sagte Nowak als Antwort auf eine die Frage, ob das Ministerium auch das Niveau von Februar oder März erwäge.
Deutsche Modeindustrie hat mit russischer Krise zu kämpfen
Die Gesamtumsätze der deutschen Modeindustrie sanken 2015 um 0,3 Prozent auf 12 Milliarden Euro, teilte der Verband GermanFashion am 7. April in Düsseldorf mit. Wesentlich verantwortlich sei dabei der Exportrückgang nach Russland um knapp ein Drittel gewesen.
Mehr dazu lesen Sie in dieser Meldung auf Ostexperte.de.
Russische Zentralbank entzieht weiteren Banken die Lizenz
Die russische Zentralbank hat am heutigen Montag, den 11. April der „Krossinvestbank“ die Lizenz entzogen. Sie ist nach Vermögenswerten die Nummer 446 der Banken in Russland. In der vergangenen Woche hatte die Zentralbank der FIA-Bank (175.), der Sovereign Bank (485.) und der Bank Maima (693.) die Zulassung entzogen, berichtet der russische „Kommersant“.
Nabiullina-Interview: Verfügbarkeit von Krediten gering, Leitzins wird dennoch nicht auf Kosten der Inflation gesenkt
Die Vorsitzende der russischen Zentralbank, Elvira Nabiullina, hat „Vesti w subbotu“ (Samstagsausgabe) und dem TV-Sender „Rossija 24″ ein Interview gegeben. Darin sagte Sie, dass sie die Verfügbarkeit von Krediten für Unternehmen als gering einschätze. Die Zentralbank wolle den Leitzins senken, aber nicht auf Kosten der Inflation. Devisenbeschränkungen ziehe man derzeit nicht in Betracht, außerdem sprach sich die Zentralbank-Chefin gegen eine Fixierung des Rubelkurses aus.
Eine deutliche Verbesserung der Situation der Wirtschaft des Landes erwarte man für 2017, sagte sie weiter.
“Es ist eine Illusion, dass das raschere Senken des Leitzinses trotz steigender Inflation das Wirtschaftswachstum ankurbeln kann. Der Effekt kann sehr kurzfristig sein. Um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, gibt es geldpolitisch nicht viel, was wir tun können.“
Stammaktien der Sberbank auf historischem Höchststand
Am Montagmorgen erreichten die Stammaktien der Sberbank, der größten russischen Bank, bei der Moskauer Börse das Niveau von 114,3 Rubel (+1,2 Prozent) – ein neues Maximum. Der bisherige Höchstwert war am 22. März 2016 gemessen worden und lag bei 114,19 Rubel pro Aktie.
Das Wachstum ist auf die Stärkung des Rubels vor dem Hintergrund des Ölpreisanstiegs am vergangenen Freitag zurückzuführen. Der Dollar fiel am Montag auf unter 66,9 Rubel.
Die Vorzugsaktien der Sberbank wuchsen um 1,7% auf 80,08 Rubel. Ihr historisches Maximum stammt von November 2013. Damals lag der Preis für eine Aktie im Bereich von 86 Rubel, meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax.