Tagesübersicht Russlandgeschäft: 08.04.2016

Globus kann seinen Umsatz in Russland deutlich steigern, der russische Automarkt ist im März um 10 Prozent geschrumpft, etc.

In der Tagesübersicht Russlandgeschäft haben wir an diesem Freitag, den 8. April 2016 folgende Themen für Sie. Wir wünschen Ihnen ein angenehmes Wochenende!


Globus kann Umsatz in Russland um 26 Prozent steigern

Der deutsche Warenhändler Globus hat am Mittwoch Zahlen für das erste Halbjahr des Geschäftsjahrs 2015/16 vorgelegt (1.7.2015 bis 30.6.2016). In Russland konnte Globus den Gesamtumsatz um 26 Prozent auf 42,2 Milliarden Rubel (rund 550 Millionen Euro) steigern. Globus betreibt in Russland elf Hypermärkte. Trotz schwacher Währungen halte das Unternehmen das Vorjahresniveau, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Umsatz des Konzerns insgesamt lag bei rund 1,7 Milliarden Euro.

In Russland schreite die Expansion voran, teilte das Unternehmen mit:

„Die Eröffnung unseres jüngsten Marktes in Puschkino war die erfolgreichste in unserer knapp zehnjährigen Russland-Geschichte. Die Begeisterung und das Vertrauen unserer russischen Kunden in uns bestärken uns darin, unsere Expansion bedacht aber zielorientiert fortzusetzen“, sagt Thomas Bruch, geschäftsführender Gesellschafter der Globus Gruppe.

Puschkino, rund 35 km nordöstlich von Moskau gelegen, ist der elfte Standort, den Globus in Russland eröffnet hat.

Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage im Land erlebe Globus das Einkaufsverhalten seiner Kunden nicht deutlich verändert. Globus blicke in Russland vorsichtig optimistisch in die Zukunft und sehe auch weiterhin gute Wachstumsmöglichkeiten im Land. Die nächste Eröffnung sei für Ende 2016 in Odinzowo im Moskauer Gebiet vorgesehen.

Im März hatte die russische Tochtergesellschaft des Unternehmens „Gyperglobus” laut Vedomosti angekündigt, rund neun Milliarden Rubel in Russland investieren zu wollen. Dem Vedomosti-Bericht zufolge gehört Globus neben Metro Cash&Carry und Auchan zu den zehn größten Lebensmittelhändlern Russlands.


Russischer Automarkt im März um ein Zehntel zurückgegangen

Der Markt für Neuwagen in Russland hat im März 2016 einen erneuten Rückgang um 10 Prozent verzeichnen müssen. Das teilte das Komitee der Automobil-Hersteller des AEB (Association of European Businesses) am Freitag mit.

In Zahlen ausgedrückt betrug der Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat 13.968 Stück und belief sich auf 125.917 verkaufte Wagen. Von Januar bis März 2016 wurden 319.092 Autos verkauft, hieß es weiter.

Jörg Schreiber, der Vorsitzende des AEB-Komitees, kommentierte:

“Die März-Verkäufe zeigen, dass der Automarkt als Ganzes noch nicht in einer guten Verfassung ist, obwohl man sich nun nach vielen Monaten einer ständigen Abnahme immer weiter auf den Boden zu bewegt. Weitere Fortschritte in diese Richtung hängen stark von der makroökonomischen Umgebung und den weiteren Anstrengungen der [russischen] Regierung ab, die Nachfrage in den kommenden Monaten zu stimulieren.”

Neun der zehn meistverkauften Wagen in Russland sind nach wie vor lokal produziert.

Bei den deutschen Automarken gab es folgende Entwicklungen: Die VW-Verkäufe gingen nur leicht um zwei Prozent zurück, Mercedes-Benz verkaufte im Jahresvergleich im März 19 Prozent weniger Neuwagen, BMW 23 Prozent mehr, Audi 14 Prozent weniger und Porsche 15 Prozent weniger.


Zentralbank: Wirtschaftswachstum in den nächsten Monaten unwahrscheinlich

Die Wahrscheinlichkeit, dass die russische Wirtschaft in den kommenden Monaten wachse, sei gering, sagte die russische Zentralbank am Donnerstag in ihrem “Trends Research Report”. „Die in die Zukunft gerichteten Indikatoren für Business-Aktivitäten zeigen eine geringe Wahrscheinlichkeit von nachhaltigem Wachstum in der russischen Wirtschaft – trotz einer teilweisen Erholung von dem Kollaps der Ölpreise im Winter“, steht in dem Bericht.

Die Produktionsdynamik zeige, dass die Wirtschaft resistenter gegenüber dem Fall des Ölpreises sei. „Die Risiken einer neuen Rezession sind nicht eingetreten. Strukturelle Veränderungen, die den Handelssektor bevorzugen finden auf der Ebene von individuellen Sektoren und Produktionsstätten statt und ein Anstieg der Produktion konnte verzeichnet werden.“

Im Januar und Februar 2016 sank das russische BIP im Jahresvergleich um 1,6 Prozent.