Tagesübersicht Russlandgeschäft: 04.03.2016

Neues Öl-Treffen möglicherweise Mitte März, Sächsische Firmen gleichen Verluste durch Russlandgeschäft aus, Jagdwaffen-Hersteller leiden unter Sanktionen

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Freitag, den 4. März 2016. Wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende und gegebenenfalls ein angenehmes verlängertes Wochenende. Am Montag und Dienstag ist in Russland arbeitsfrei. Am 8. März wird nämlich der Internationale Frauentag, ein gesetzlicher Feiertag begangen. Der Montag davor ist ein Brückentag (zu den russischen Feiertagsregelungen lesen Sie auch diesen Artikel bei uns).

Wir haben heute folgende Themen für Sie:


Russische Medien berichten über mögliches Treffen Russlands mit OPEC-Ländern Mitte März

RBC und Bloomberg berichteten gestern über ein mögliches Treffen des russischen Energieministers Nowak mit fünf OPEC-Ländern am 20.3.2016, das in Russland stattfinden werde. Dabei beriefen sie sich auf den Ölminister Nigerias.

Der Energieminister sagte gestern: „Russland ist bereit, an Gesprächen zwischen der OPEC und anderen ölproduzierenden Ländern teilzunehmen. Im Moment werden verschiedene Termine und Orte diskutiert. Das Treffen wird sich auf Maßnahmen zur Stabilisierung des Öl-Marktes konzentrieren.” Lesen Sie dazu auch diesen Artikel.

Kreml-Sprecher Peskow nahm dazu heute Stellung. Der Kreml werde das nicht kommentieren, sagte er. Der jetzige Zeitpunkt sei zu früh, um etwas bekannt zu geben. Die Verhandlungen mit den ölproduzierenden Nationen würden individuell geführt.


Sächsische Firmen gleichen Minus im Russlandgeschäft aus

Einem Bericht der “Freien Presse” aus Sachsen zufolge haben die Unternehmen im Freistaat 2015 das Minus im Russlandgeschäft ausgleichen können und 2015 so viel exportiert wie nie zuvor.

Nach Russland exportiert die sächsische Wirtschaft vor allem Autos und Zulieferteile. Diese Erzeugnisse machten mehr als 50 Prozent des Exports aus und hätten im vergangenen Jahr um sieben Prozent zugelegt. Der Export von Maschinen und Anlagen sei dagegen mit einem Minus von 35 Prozent deutlich zurückgegangen. Durch den starken Rubelverfall halte sich die russische Wirtschaft mit Investitionen zurück, schreibt die Freie Presse.

Viele Firmen könnten diesen Auftragsverlust aber offenbar kompensieren. Bislang seien nur zwei Unternehmen wegen Umsatzeinbrüchen aufgrund der Wirtschaftskrise in Russland bei der Sächsischen Aufbaubank vorstellig geworden. Die Unternehmen hätten bislang keine Förderanträge gestellt. Einem sächsischen Unternehmen sei laut Wirtschaftsministerium aufgrund der EU-Sanktionen gegenüber Russland eine Ausfuhrgenehmigung nicht erteilt worden.


AHK Russland veröffentlicht Kurzinformation zum Sonderinvestitionsvertrag

Die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer traf sich Mitte Februar mit Vertretern des russischen Fonds für Industrieentwicklung. Dabei ging es insbesondere um Programme finanzieller und nichtfinanzieller Förderung ausländischer Industrieunternehmen in Russland, vor allem um den Sonderinvestitionsvertrag. Der Sonderinvestitionsvertrag ist ein Instrument der Investitionsförderung in Russland. Er soll Anreize für ausländische Unternehmen schaffen, die Produktion in Russland zu lokalisieren. Die AHK hat dazu diese Information veröffentlicht.


Jagd- und Sportwaffen-Hersteller leiden unter Russland-Embargo

Waffen dürfen mit den Sanktionen nicht mehr nach Russland exportiert werden. Daher macht das Russland-Embargo den deutschen Herstellern von Jagd- und Sportwaffen zu schaffen.

Der Produktionswert der Branche sei im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent auf 185 Millionen Euro gesunken, teilte der Verband der Hersteller von Jagd-, Sportwaffen und Munition (JSM) zum Beginn der Fachmesse IWA Outdoor Classics in Nürnberg mit (4. bis 7. März). Die IWA Outdoor Classics ist die weltgrößten Messe für Jagd und Schießsport.

Die stark exportabhängige Branche habe im Vergleich zum Jahr 2013 – vor dem Export-Embargo – rund ein Fünftel ihrer Ausfuhren eingebüßt, berichtete Verbandschef Klaus Gotzen. 2015 wurden Waffen im Wert von 173 Millionen Euro exportiert (2014 waren es 177 Millionen Euro; 2013: 218 Millionen Euro). Der Import blieb mit 63 Millionen Euro stabil.


Handel zwischen Russland und Finnland 2015 um ein Drittel eingebrochen

Nacheinander trudeln die Zahlen für den Handel Russlands 2015 ein. Sie zeigen, dass der Handelsrückgang zwischen Russland und Deutschland kein besonderes Phänomen ist. Am Dienstag wurde etwa bekannt, dass der Handel zwischen Russland und dem Nachbarland Finnland 2015 um rund 33 Prozent eingebrochen ist.

„Die aktuelle Situation hat einen gewissen Abfall des Handels zwischen Russland und Finnland zur Folge gehabt”,sagte Severi Keinala von der Export-Abteilung des finnischen Wirtschaftsministeriums. Die Import-Export Volumen seien 2015 um ein Drittel gefallen. „Der Hauptgrund sind nicht die Sanktionen, sondern die ökonomische Rezession. Die Ölpreise sind gefallen, der Rubel hat abgewertet, der Zugang zu Finanzierungen ist gesunken. All das hat sich auf die Exporte nach Russland ausgewirkt. Dennoch haben sich nur einige wenige finnische Firmen aus dem russischen Markt zurückgezogen. Die Mehrheit macht dort weiterhin Geschäfte und wird dort weiter investieren.“


Russische Zentralbank entzieht Rosawtobank die Lizenz

Eine weitere russische Bank verliert die Lizenz. Heute traf es die Rosawtobank, nach Vermögen die Nummer 254 der russischen Banken, berichtet der Kommersant.