Tagesübersicht Russlandgeschäft: 01.08.2016

Willkommen zurück aus dem Wochenende zur Tagesübersicht Russlandgeschäft und willkommen im August an diesem Montag, den 1. August 2016. Das sind heute unsere Themen:


AvtoVAZ macht riesige Verluste im 1. Halbjahr

Die Netto-Verluste des russischen Auto-Herstellers AvtoVAZ sind in der ersten Jahreshälfte 2016 um 800 Prozent gestiegen. Sie erreichen nun etwa 27,15 Milliarden Rubel (rund 404 Millionen US-Dollar).

Der Lada-Hersteller berichtete am Donnerstag auf seiner Website, dass der Umsatz in diesem Zeitraum um 5 Prozent auf 87,1 Milliarden Rubel (1,3 Milliarden Dollar) eingebrochen sei.

Die Abwertung des Anlagevermögens des Unternehmens seien für die wachsenden operativen Verluste in Höhe von 27,6 Milliarden Rubel verantwortlich (im Vorjahr: 5,16 Milliarden).

Die Unterproduktion in den Werken des Unternehmens wird als Haupt-Faktor für die Abwertung gesehen.


Norwegische Telenor will seine Vimpelcom-Anteile verkaufen

Das norwegische Telekommunikationsunternehmen Telenor will seinen 33-Prozent-Anteil von Vimpelcom, dem Unternehmen, das hinter dem russischen Mobilfunkanbieter Beeline steckt, verkaufen. Das berichtet die russische Wirtschaftszeitung Vedomosti.

Mit rund 60 Millionen russischen Nutzern gehört Beeline zu den größten Mobilfunkbetreibern des Landes.

Telenor teilte mit, dass man noch nach Investoren suche. Man werde die Anteile jedoch auch an der Londoner Börse für einen geringeren Preis verkaufen, wenn man bis Ende September keinen Käufer gefunden habe, so berichtet TMT Finance.

Man hoffe, mindestens 2,3 Milliarden Dollar aus dem Börsenverkauf einzunehmen. Morgan Stanley und JP Morgan sollen den Deal koordinieren. Die Anteile werden auf je 3,96 Dollar geschätzt.

Telenor hatte sich erstmals im Oktober 2015 zu seinen Verkaufsabsichten geäußert und Vimpelcom als „problematisches Asset“ beschrieben. Es sei schwierig, den Anteil von 33 Prozent zu verkaufen, weil er zu klein ist, um dem Eigentümer genügend Rechte oder Einfluss über Vimpelcom gebe, sagte eine Quelle in Telenor-Nähe.


Entscheidung: Zentralbank belässt Leitzins bei 10,5 Prozent

Die russische Zentralbank hat sich am Freitag, den 29. Juli entschieden, den Leitzins bei 10,5 Prozent pro Jahr beizubehalten. Das gab die Währungshüterin auf ihrer Website bekannt.

Mehr zu der Entscheidung lesen Sie hier bei Ostexperte.de.


Posten-Rochade in den russischen Regionen, beim Zoll und in der Botschaft in Kiew

Am vergangenen Donnerstag, den 28. Juli gab es binnen nicht einmal zwei Stunden eine Reihe von personellen Umwälzungen in der russischen Politik: Die Gouverneure von vier Regionen wurden ausgetauscht, außerdem der Chef der Föderalen Zollbehörde und der russische Botschafter in Kiew. Ach ja, und die Krim wurde an jenem 28. Juli dem Föderationskreis Südrussland angegliedert.

Wir haben die vielen Veränderungen in diesem Artikel aufgelistet. 


Lesetipp: Clearing-Haus Euroclear akzeptiert russische Staatsanleihen

Unser heutiger Lesetipp stammt (mal wieder) aus der Neuen Zürcher Zeitung. Der Kommentar mit dem Titel “Eine Sorge weniger für Russland-Anleger“ dreht sich darum, dass das Clearing-Haus Euroclear jetzt doch eine umstrittene russische Staatsanleihe akzeptiert.

Für Investoren wird der Handel damit einfacher. Und der Kreml feiert einen Erfolg, der noch wichtig werden kann, kommentiert die NZZ.