In der Tagesübersicht Russlandgeschäft für Dienstag, den 24.11.2015:
- Vier russische Banken verlieren Lizenzen,
- Moskauer Börse reagiert auf den Abschuss eines russischen Militärflugzeugs an der syrisch-türkischen Grenze,
- German Gref spricht sich für Privatisierung der Sberbank aus.
Vier russische Banken verlieren Lizenzen
Die Swjasnoj Bank hat ihre Lizenz am 24. November verloren. Das teilte die Pressestelle der russischen Zentralbank mit. Neben der bekannten Bank des gleichnamigen Elektronikhändlers hat die Zentralbank drei weiteren Banken die Lizenzen entzogen: der Nota Bank, der Baltika Bank und der Ipozembank in Samara.
Als Gründe gab sie Verstöße gegen die Bankenregulierung bzw. im Fall der Swjasnoj und der Nota Bank Überschuldung an. Beide Banken seien unter die Grenze des minimal vorzuweisenden Eigenkapitals gesunken. Die Aktionäre müssen laut Vedomosti nun am 9. Dezember über die Liquidation der Swjasnoj Bank entscheiden.
Die Kunden aller Banken können staatliche Kompensationen für ihre Einlagen in Höhe von maximal 1,4 Millionen Rubel pro Kunden erhalten.
Damit sind 2015 bis jetzt bereits 87 Banklizenzen widerrufen worden. Die heutigen Lizenzentzüge werden entsprechend als Teil einer Aufräum-Aktion der Zentralbank im russischen Finanzsektor gesehen.
Moskauer Börse reagiert auf den Abschuss eines russischen Militärflugzeugs an der syrisch-türkischen Grenze
German Gref spricht sich für Privatisierung der Sberbank aus
Sberbank-Chef German Gref äußerte sich gestern in einem ausführlichen Interview mit dem Handelsblatt und der NZZ. Unter anderem sprach er darüber, dass man die Sberbank privatisieren solle. So habe man einen größeren Handlungsspielraum als bisher. Außerdem werde so das Staatsbudget entlastet. Momentan sind 52,3 Prozent der Sberbank im Besitz der Zentralbank Russlands.
In dem Interview berichtete Gref auch über die Aktivitäten der Bank in Europas. Man plane wegen der Sanktionen neu und werde die Aktivitäten der Sberbank in Europa nicht auszuweiten, aber auch nicht komplett zu unterbrechen.
In Bezug auf Russlands Zuwendung zu China sagte er, dass das eine langsame Entwicklung sei. “Das passiert nicht schnell. Es gibt aber die Tendenz. Wir haben früher mit chinesischen Banken sehr wenig zusammengearbeitet. Jetzt tun wir es häufiger.“ In fünf Jahren könne man darüber detaillierter sprechen.
Wir hoffen, Ihnen gefällt unsere Tagesübersicht Russlandgeschäft. Wir freuen uns auf Anregungen und Feedback unten in den Kommentaren oder per Mail.