Friedensforscher: Russische Waffenverkäufe gesunken

SIPRI: Russische Waffenverkäufe gesunken

Die russischen Waffenverkäufe sind im Fünfjahreszeitraum von 2013 bis 2017 im Vergleich zu 2008 bis 2012 um 7,1 Prozent gesunken. Nichtsdestotrotz ist Russland nach den USA zweitgrößter Waffenexporteur der Welt. Dies geht aus einem aktuellen Bericht des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) hervor. 

Die globalen Waffenverkäufe sind im Zeitraum 2013-17 um 10 Prozent gestiegen, berichtet das schwedische Friedensforschungsinstitut. Seit der Jahrtausendwende könne ein Zuwachs beobachtet werden. Zuletzt sei die Nachfrage besonders in Asien, Ozeanien und im Nahen Osten angestiegen. Die größten Waffenexporteure USA, Russland, Frankreich, Deutschland und China bedienen gemeinsam 74 Prozent der weltweiten Nachfrage.

US-Waffenhersteller lieferten 2013-17 in 97 Länder und bedienten 34 Prozent des Gesamtnachfrage. Im Vergleich zum vorherigen Zeitraum sind die amerikanischen Verkäufe um 25 Prozent gestiegen, so der Bericht. Zudem exportierte Washington 58 Prozent mehr Waffen als Russland. Die russischen Exporte dagegen seien um 7,1 Prozent gesunken. Auch die deutschen Verkäufe sind um 14 Prozent gefallen. Frankreichs Verkäufe stiegen um 27 Prozent.

The trend in international transfers of major weapons, 1978—2017. Data and graphic: SIPRI

Sanktionen als Einschränkung

Laut SIPRI ist Russland trotz der US-Dominanz in einigen Ländern stark vertreten. Moskau sei für 62 Prozent aller Waffenbestellungen Indiens verantwortlich. Kein Land habe so viele Waffen gekauft wie Indien, der Anteil im globalen Vergleich liege bei 12 Prozent. Nach Angaben des russischen Regierungsberaters Wladimir Koschin haben die westlichen Sanktionen dazu beigetragen, dass die Exporte Russlands stark zurückgegangen sind.

Laut Generaldirektor des russischen Technologiekonzerns Rostec, Sergej Tschemesow, dienen die im Zuge der Ukraine-Krise verhängten Sanktionen zur Verteidigung amerikanischer Wirtschaftsinteressen. Ziel sei unter anderem die Verdrängung russischer Waffen von ausländischen Märkten, um sie mit US-Waffen zu ersetzen. Jedoch habe Russland teilweise andere Abnehmer gefunden, darunter Länder in Lateinamerika und der arabischen Welt.

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