Russland und Iran bauen Eisenbahn für 1 Mrd. Euro

Russland und Iran nähern sich weiter an

Nachdem bereits Visa-Erleichterungen zwischen dem Iran und Russland umgesetzt wurden, nähern sich die beiden Staaten auch in anderen Bereichen weiter an. Die Vergabe eines Kredites über 1 Mrd. Euro für den Bau einer Eisenbahnstrecke sowie die Schaffung einer Freihandelszone zeugen vom verstärkten Interesse aneinander.

Für den Bau einer Eisenbahnstrecke zwischen dem iranischen Garmsar und dem türkischen İnceburun möchte Russland rund 1 Mrd. Euro zur Verfügung stellen.

Russischer Kredit für Eisenbahnstrecke

Dieser 5-Jahres-Kredit soll, laut einer Meldung der Nachrichtenagentur TASS, neben der eigentlichen Konstruktion der 495 Kilometer langen Strecke auch ihre Elektrifizierung ermöglichen. Geplant sind rund 95 Tunnel und 32 Haltestellen. Umgesetzt werden soll das Vorhaben in etwa drei Jahren.

„Das finale Dokument zum Beginn des Ausbaus und der Elektrifizierung der Bahnstrecke im Iran wird in Kürze unterzeichnet werden. Der Vertrag hat ein Volumen von 1 Milliarde Euro“, erklärte der russische Energieminister Alexander Nowak.

Integrationsprozess der EAWU

Der russische Außenminister Sergej Lawrow sprach gestern auf dem Treffen der Vorsitzenden des Ausschusses der Eurasischen Wirtschaftsunion von der Wichtigkeit einer weiteren Integration innerhalb der Gemeinschaft.

„Integrationsprozesse nehmen weltweit zu, vor allem in Bezug auf eine regionale Integration”, so Lawrow. Man habe sich außerdem bereits mit den Außenministern der anderen Mitgliedstaaten auf ein Voranbringen der Organisation geeinigt.

Freihandel zwischen Iran und EAWU

Künftig soll auch der Iran weiter in die Wirtschaft Eurasiens integriert werden. Ein Abkommen dafür soll bereits mit dem nächsten Besuch des iranischen Präsidenten Hassan Rouhani in Moskau unterzeichnet werden.

Nach einem gestrigen Treffen mit dem iranischen Minister für Kommunikations- und Informationstechnologie, Mahmoud Vaezi, der zugleich Co-Vorsitzender der iranisch-russischen Kommission ist, sagte Nowak, dass eine Delegation seit gestern in Teheran ein Freihandelsabkommen zwischen der EAWU und dem Iran entwerfe.

„Die Hauptteile des Abkommens sind bereits ausgehandelt. Hoffentlich wird es zur Unterschrift bereit sein, sobald der iranische Präsident in Moskau eintrifft”, so Nowak weiter. Die Umsetzung der Freihandelszone soll in mehreren Schritten erfolgen, sodass zunächst nur mit einer Erleichterung des Handels mit ausgewählten Waren gerechnet werden kann.

Titelbild
 Quelle: Kabelleger / David Gubler, IRIR 60-2060 Bafq – Yazd, Iran, Size changed to 1040px., CC BY-SA 4.0 [/su_spoiler]