Iran und Russland verhandeln Energieverträge über 10 Mrd. USD

Russland und Iran verhandeln Öl- und Gasverträge über 10 Mrd. US-Dollar

Iran und Russland verhandeln Verträge im Öl- und Gasbereich mit einem Volumen von über 10 Mrd. US-Dollar. Dies berichtet Gazeta.ru. Für die russischen Unternehmen ergeben sich bei den beiden Rohstoffen jedoch gänzlich unterschiedliche Motive.

Bei einem Treffen mit dem iranischen Minister für Kommunikations- und Informationstechnologie, zugleich Co-Vorsitzender der iranisch-russischen Kommission, Mahmoud Vaez, sprach der russische Energieminister Alexander Nowak über eine mögliche Beteiligung russischer Firmen bei der Entwicklung von 11 Öl- und Gasvorkommen im Iran.

Verträge mit russischen Energieunternehmen

Im Gespräch seien die Unternehmen Gazprom, Rosneft, Gazprom Neft sowie Tatneft, wobei entsprechende Verträge für die beiden Unternehmen Sarubeschneft und Rosgeologija bereits so gut wie fertig seien, so Nowak.

Sarubeschneft hatte bereits in 2015 einen Vertrag zur Erschließung von Ölfeldern im Iran mit einem geschätzten Volumen von etwa 2 Milliarden Barrel Öl unterzeichnet.

Iran und Russland als direkte Konkurrenten

„Wir stehen mit den Iranern in direkter Konkurrenz auf dem Energiemarkt, sowohl in der Öl-, als auch in der Gasgewinnung“, so Rustam Tankajew, Generaldirektor von InfoTEK-Terminal, eines russischen Informationsunternehmens in der Öl- und Gasbranche.

Die Aussicht auf einen langanhaltenden Erfolg dieses Vorhabens sieht Tankajew deshalb nicht. Grund dafür sei auch die instabile politische Lage der Region. Das Bestreben des Irans, Ölfelder nahe der irakischen Grenze zu erschließen, halte er ebenfalls für gefährlich.

Fossile Brennstoffe

Auch der steigende Eigenbedarf an fossilen Brennstoffen des Irans bereite dem Experten Sorgen. Dieser entstehe vor allem durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in dem Land.

Jedoch könne die Zusammenarbeit mit dem Iran eine wichtige politische Funktion erfüllen. Durch die starke Position des Landes in der OPEC könne Russland so zumindest indirekt Einfluss auf die Ölpolitik in der Region nehmen.

Größtes Gasvorkommen der Erde

Laut Tankajew verhalte es sich bei der Gassituation jedoch grundlegend anders. Mit rund 33 Billionen Kubikmetern verfügt der Iran über die größten Gasvorkommen weltweit.

Aufgrund des Exportmonopols von Gazprom in Russland ist der Iran ein sehr interessanter Raum für andere Gasproduzenten aus Russland, die ebenfalls in das Exportgeschäft einsteigen wollen.

Tankajew glaubt, dass Gazprom somit nicht an dem Gasgeschäft im Iran als solches interessiert sei, sondern vielmehr daran, den Wettbewerb in der Region zu kontrollieren.