Kartellbehörde genehmigt Fusion von Yandex und Uber

Russland erlaubt Fusion von Yandex und Uber

Die Föderale Antimonopolbehörde (FAS) erlaubt die Fusion der Taxi-Dienstleister Yandex und Uber. Dies berichtet die russische Wirtschaftszeitung Wedomosti. Nach dieser Entscheidung steht dem russisch-amerikanischen Joint-Venture nichts mehr im Wege.

Der US-Mitfahrdienst Uber und die Taxi-Sparte des russischen Internetkonzerns Yandex dürfen in Russland zu einem Unternehmen verschmelzen. Dies erklärte FAS in einer Mitteilung am 24. November. Allerdings unter einer Bedingung: Das neue Unternehmen darf seinen Taxi-Fahrern nicht verbieten, für andere Dienstleister wie den israelischen Konkurrenten Gett zu arbeiten.

Durch die Einschränkung soll der Wettbewerb gefördert werden, erklärte der stellvertretende FAS-Leiter Anatoli Golomolsin. In ihrer Erklärung fordert die Kartellbehörde zudem, dass Yandex und Uber persönliche Informationen über Fahrer und Nutzer sammeln müssen, um die beidseitige Sicherheit zu gewährleisten.

Vor einigen Monaten hatte die Antimonopolbehörde ein Verbot der Fusion nicht ausgeschlossen. Sie befürchtete eine Monopolisierung des Taximarktes. „Wenn wir eine Bedrohung sehen, werden wir diesen Deal nicht autorisieren“, sagte FAS-Chef Igor Artemjew.

Russisch-amerikanische Kooperation in sechs Ländern

Im Juli 2017 hatten beide Unternehmen die Pläne über eine mögliche Fusion veröffentlicht. Die Kooperation bezieht sich nicht nur auf Russland, sondern auch auf Kasachstan, Belarus, Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Der aktuelle Generaldirektor von Yandex.Taxi, Tigran Chudawerdjan, soll CEO des neuen Unternehmens werden.

Uber investiert rund 225 Millionen US-Dollar und wird zu 36,6% am Joint-Venture beteiligt. Der russische Suchmaschinen-Riese Yandex investiert rund 100 Millionen US-Dollar und kontrolliert 59,3% der Anteile. Der Gesamtwert des Unternehmens wird auf 3,7 Milliarden US-Dollar beziffert.

Konkurrent Gett erwartet Anstieg der Taxipreise

Ursprünglich sollte die Fusion im 4. Quartal 2017 durchgeführt werden. Laut Uber-Pressedienst könnten die Pläne aufgrund der Neujahrsferien auf Mitte Januar 2018 verschoben werden. Nach der Fusion wird die monatliche Nutzerzahl auf 35 Millionen geschätzt. Nach Daten vom Juni 2017 würde die neue Plattform 127 Städte in sechs Ländern abdecken.

Laut CEO des Konkurrenten Gett, Dave Weiser, wird die Fusion einen Anstieg der Taxipreise zur Folge haben. Allerdings hatte Uber zuvor versprochen, seine Tarifpolitik nicht verändern zu wollen. Im internationalen Vergleich gibt es jedoch Luft nach oben: Moskau gilt als günstigste Taxi-Hauptstadt Europas.

[accordion open_icon=”chevron-up” closed_icon=”chevron-down”] [/su_spoiler]Quelle: Flickr-User Perri Scope (CC BY-SA 2.0); Foto im Original: 4224 x 3168[/su_spoiler]