Russische Windkraft: Angst vor Konkurrenz

Der Verband der russischen Windkraftindustrie RAWI ist besorgt wegen eines möglichen Markteintritts chinesischer Anlagenbauer. Stein des Anstoßes ist eine Ausschreibung für 17 Windenergieparks mit einer Gesamtleistung von 740 Megawatt, bei der sich nicht wie erwartet die Rosatom-Tochter NovaWind durchsetzte. Stattdessen gewann dank der niedrigeren in Aussicht gestellten Strompreise das private Unternehmen Uralenergosbyt. Dabei handelt es sich um ein Joint Venture der Russlandtochter des finnischen Versorgers Fortum und eines russischen Versorgers. Bisher kooperierte Fortum in Russland mit dem dänischen Anlagenbauer Vestas. Nach seinem Rückzug stoppte das Unternehmen geplante Projekte. Als Ersatzpartner wird in Branchenkreisen Dongfang aus China gehandelt. Die Chinesen könnten so sämtliche für die Jahre 2025-2029 geplanten Windkraftanlagen in Russland bauen, im Zuge dessen Produktionskapazitäten im Land aufbauen und eine Gefahr für die russischen Produzenten werden, befürchtet RAWI. Der Verband fordert daher eine Annullierung der Ausschreibung.

Der staatliche finnische Stromkonzern Fortum distanzierte sich von der Ausschreibung. Man habe vor einem Jahr die Investitionen in Russland gestoppt und versuche weiterhin, die russische Tochter zu verkaufen. Das russische Management habe eigenständig und gegen klare Anweisungen gehandelt, teilte das Unternehmen mit. Quelle: Kommersant 12 (RU)

Diese Meldung stammt aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer kurzen Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.

Titelbild
Windräder in der Region Rostow. Quelle: Kirill Skorobogatko / Shutterstock.com