Russische Wahlbeteiligung höher als 2012

Wahlbeteiligung in Russland höher als vor sechs Jahren

Um 10.00 Uhr Moskauer Zeit lag die Beteiligung bei der heutigen Präsidentschaftswahl in Russland bei 16,55%. Damit ist sie etwa 10 Prozent höher als bei der Wahl 2012. Dies berichtet die Wirtschaftszeitung Wedomosti unter Berufung auf die Zentrale Wahlkommission der Russischen Föderation.

Rund 109 Millionen russische Wahlberechtigte in elf Zeitzonen haben am heutigen Sonntag die Möglichkeit, ihre Stimme bei der Präsidentschaftswahl abzugeben. Im Westteil des Landes öffneten die Wahllokale um 8.00 Uhr Ortszeit (6.00 Uhr MEZ). Auch Amtsinhaber Wladimir Putin erschien am frühen Morgen an der Wahlurne. „Ich bin überzeugt von der Richtigkeit des Programms, das ich dem Land vorschlage“, zitiert die FAZ den russischen Präsidenten.

Laut Nikolaj Bulajew, Vize-Chef der Wahlkommission, fällt die Wahlbeteiligung in zahlreichen Regionen höher als 2012 aus. Auf der Halbinsel Kamtschatka hätten in den ersten sieben Stunden 54,1% der Wähler teilgenommen. Bei der vorherigen Präsidentschaftswahl 2012 seien es nur 46,1% gewesen. Auch in der sibirischen Region Irkutsk sei die Beteiligung um 6% gestiegen. Auch in Magadan sei die Wahlbeteiligung gegenüber 2012 um rund 6,5% gewachsen.

Putins Sieg gilt als sicher

Trotz gesunkener Zustimmung in Großstädten gilt Wladimir Putins vierte Amtszeit als sicher. Damit würde der Präsident sechs weitere Jahre im Amt bleiben. Wie aus der letzten Umfrage des staatlichen Meinungsforschungsinstituts WZIOM hervorgeht, wollen 69% der Wähler für Putin stimmen. Der kommunistische Herausforderer Pawel Grudinin, der zuletzt mit einem Steuerskandal für negative Schlagzeilen sorgte, kommt lediglich auf 10%. Darauf folgt Wladimir Schirinowski, Chef der rechtsextremen Liberal-Demokratischen Partei Russlands (LDPR), mit 8%. Für die liberale TV-Moderatorin Xenia Sobtschak wollen nur 2% der Wähler stimmen.

Opposition beklagt Ausschluss von Wahlbeobachtern

Medienberichten zufolge sollen zahlreiche Wahlbeobachter, die von Gegenkandidaten und Oppositionellen entsandt wurden, nicht in den Wahllokalen zugelassen worden sein. Miodrag Soric, Korrespondent der Deutschen Welle, habe in einem Kasaner Wahllokal trotz Akkreditierung keine Filmgenehmigung erhalten. Erste Ergebnisse werden nach Schließung der Wahllokale in der Ostsee-Exklave Kaliningrad am Sonntag um 19.00 Uhr MEZ erwartet.

Wahlkommission berichtet über Cyberangriff

Die Vorsitzende der Zentralen Wahlkommission, Ella Pamfilowa, berichtet über nächtliche Cyberangriffe auf die Website der Organisation. Der Attacke habe zwischen 2 und 5 Uhr Moskauer Ortszeit stattgefunden, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax.

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