Rosneft und ExxonMobil planen neue Öl- und Gasprojekte

Russland und ExxonMobil planen neue Öl- und Gasprojekte

Die russische Regierung und der US-Mineralölkonzern ExxonMobil sprechen offenbar über neue Öl- und Gasprojekte auf dem Territorium der Russischen Föderation. Doch neue US-Sanktionen gelten als potentieller Risikofaktor. Dies berichtet das Nachrichtenportal Bloomberg.

Der russische Staatskonzern Rosneft und der US-Energiekonzern ExxonMobil könnten ihre bestehende Kooperation in Russland ausweiten, so Bloomberg unter Berufung auf anonyme Quellen aus der russischen Regierung. Vorstellbar wären gemeinsame Projekte in den Bereichen Naturgas, Raffination oder Chemie. Alle drei Bereiche seien bisher nicht von US-Sanktionen betroffen.

Die Strafmaßnahmen aus Washington haben das Russlandgeschäft stark belastet. Im vergangenen Jahr mussten sich die Amerikaner aus den meisten Joint-Ventures in Russland zurückziehen. 2013 hatten ExxonMobil und Rosneft vereinbart, Öl im Schwarzen Meer und in der Arktis zu fördern. Doch das geplante Megaprojekt musste aufgrund der US-Sanktionspolitik gegen Russland gestoppt werden.

Heute bleibt ExxonMobil mit „Sachalin-1“ nur ein großes Projekt in Russland. Gemeinsam mit Rosneft, der indischen Oil and Natural Gas Corporation und der Japan Petroleum Exploration werden Erdöl und Erdgas bei der Insel Sachalin im Pazifischen Ozean gefördert.

Engere Kooperation trotz US-Sanktionen

Der Zeitpunkt für eine stärkere Kooperation wäre trotz US-Sanktionen günstig: 2017 konnten sich die russische Regierung und ExxonMobil in einem langjährigen Streit um Steuerabgaben einigen – und in diesem Jahr konnte der US-Konzern auch einen Konflikt mit Rosneft lösen. Laut Insiderangaben könnte eine neue Kooperationsvereinbarung noch in diesem Jahr geschlossen werden.

Im November werden im Zuge der Affäre um den vergifteten Ex-Doppelagenten Sergej Skripal neue US-Sanktionen gegen Russland erwartet. Auch die mutmaßliche Einmischung Russlands in die US-Präsidentschaftswahl 2016 soll mit weiteren Sanktionen bestraft werden. Dies könnte eine geplante Kooperation der beiden Energiekonzerne in Gefahr bringen. Bereits im August hatte Washington den Export von bestimmten „sensiblen“ Gütern und Technologien nach Russland untersagt. Diese Maßnahme könnte auch die Bereiche Naturgas, Raffination und Chemie betreffen, in denen Rosneft und ExxonMobil eigentlich kooperieren wollen.

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