ExxonMobil und Rosneft kooperieren trotz US-Sanktionen

ExxonMobil und Rosneft kooperieren trotz Sanktionen

Der russische Mineralölkonzern Rosneft und der US-amerikanische Energieriese ExxonMobil wollen ein 15 Milliarden Dollar teures Flüssiggas-Projekt im russischen Fernen Osten vorantreiben – trotz Verschärfung der US-Sanktionen gegen Russland. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Als Reaktion auf die US-Sanktionen kündigte ExxonMobil Ende Februar an, zahlreiche Projekte mit Rosneft einzustellen, unter anderem die gemeinsame Suche nach Erdöl- und Erdgasvorkommen. Doch Projekte im Bereich Flüssiggas, darunter das amerikanisch-russische Far East LNG, waren nicht von den Strafmaßnahmen betroffen.

Auf der russischen Insel Sachalin nördlich von Japan planen die beiden Unternehmen, eine LNG-Fabrik zu errichten, die mit Erdgas aus dem ebenfalls von ExxonMobil geleiteten Offshore-Feld Sachalin 1 versorgt werden soll. Die Investition wird auf rund 15 Mrd. Dollar geschätzt. Jährlich sollen rund 6 Mio. Tonnen Flüssiggas hergestellt werden.

Laut Reuters sollen Vertreter des US-Konzerns vor zwei Monaten Ingenieure der chinesischen China National Petroleum Corporation (CNPC) eingeladen haben, um einen Bauvertrag zu vereinbaren. Eine Entscheidung darüber werde jedoch erst 2019 getroffen.

ExxonMobil unterstützt Flüssiggas-Projekte

Das Sachalin-1-Konsortium werde weiterhin „alle Möglichkeiten ausschöpfen“, um mit dem Gasvorkommen in Russland Geld zu verdienen, sagte ExxonMobil-Sprecherin Julie King. Eine Fabrik zur Herstellung von Flüssiggas biete die Option, den Nutzen für das Konsortium, den russischen Staat und das russische Volk zu maximieren.

Laut Reuters erwägt der US-Konzern sogar, Gas von Sachalin I an eine von Gazprom geleitete LNG-Fabrik bereitzustellen, die sich ebenfalls auf der russischen Insel befindet.

Vor allem in China und in Südostasien wächst die Nachfrage nach Flüssiggas. Deshalb plant ExxonMobil auf der ganzen Welt zahlreiche LNG-Projekte, unter anderem in Katar, Mosambik, Papua-Neuguinea und den USA.

Der chinesische Staatskonzern CNPC plant, wichtige Bau- und Montagearbeiten für Far East LNG zu übernehmen, darunter Lagertanks, Pipelines und Werkzeuge. Da die Regierung in Peking einen Energiewandel von Kohle zu Gas forciert, werden vor allem LNG-Projekte immer wichtiger für China. Die Ausschreibung soll bis zum 30. September erfolgen.

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