Bloomberg: Wer könnte Dmitri Medwedew ersetzen?
Der russische Premierminister Dmitri Medwedew wird sein Regierungsamt nach der Präsidentschaftswahl 2018 verlassen. Doch wer könnte sein Nachfolger werden? Das US-Nachrichtenmagazin Bloomberg nennt drei mögliche Kandidaten.
Wie Bloomberg aus Regierungskreisen erfahren haben soll, zieht Wladimir Putin drei Kandidaten für die Position des Ministerpräsidenten in Betracht:
1) Elwira Nabiullina – Chefin der Zentralbank
Die Zentralbank-Chefin Elwira Nabiullina ist für ihre strenge Geldpolitik bekannt. Ende 2014 hob sie den Leitzins auf mutige 17 Prozent an. Inzwischen hat sich der Rubel stabilisiert – und die Inflation ist von 17 Prozent im Jahre 2015 auf heute 4 Prozent gefallen. Im September 2017 hat die Zentralbank den Leitzins erneut um 0,5 Basispunkte auf 8,5 Prozent gesenkt.
Zudem ist Nabiullina federführend bei der Konsolidierung des russischen Banksektors. Seit 2013 wurde die Zahl der Institute von 1.000 um gut ein Drittel auf rund 600 Banken reduziert. Zuletzt hatte sie jedoch eine Rettung der „systemisch relevanten“ Großbank Otkritie angeordnet. Sie gilt zudem als Befürworterin von Reformen, um das Investitionsklima in Russland zu verbessern.
2) Sergej Sobjanin – Bürgermeister der Stadt Moskau
Sergei Sobjanin ist seit Oktober 2010 Bürgermeister der Stadt Moskau. Zuletzt ist er wegen eines groß angelegten Renovierungsprogramms in Kritik geraten. Der Jurist und Politiker war früher unter anderem Generalgouverneur des Ural-Gebiets, Chef der Präsidialverwaltung unter Wladimir Putin und Vize-Ministerpräsident in der Regierung der Russischen Föderation.
Laut eines Rankings der Stiftung „Petersburger Politik“ kommt Sobjanin nicht nur als Premierminister infrage. Er gilt auch als Kandidat für das Amt des russischen Präsidenten.
3) Denis Manturow – Russlands Industrieminister
Denis Manturow ist seit Mai 2012 der russische Minister für Industrie und Handel. Zuvor war er stellvertretender Industrieminister (2008 bis 2012), stellvertretender Energieminister (2007 bis 2008), Generaldirektor der Beteiligungsgesellschaft Oboronprom (2003 bis 2007) sowie Vize-Vorsitzender der Föderalen Investitionskorporation (2001 bis 2003).
Zu den westlichen Russland-Sanktionen sagte Manturow im Spiegel-Interview: „Sie schaden beiden Seiten. Für mich liegt es auf der Hand, dass sie nicht ewig dauern werden.“
Quelle des Titelbilds: Jürg Vollmer / Maiakinfo, Dmitri Medwedew 1, Size changed to 1040×585 px., CC BY-SA 3.0