Projekt will Ausländer und einsame Moskauer Senioren per Skype verbinden

Bei “LinguaLink” sollen Moskauer Rentner mit ausländischen Russischlernern skypen

Eine Großstadt wie Moskau macht es insbesondere älteren Menschen nicht leicht, herauszukommen. Auch die Familie hat nicht immer Zeit oder lebt weit entfernt. Gegen die Einsamkeit der Moskauer Babuschkas und Djeduschkas soll bald ein Projekt helfen, das sie mit ausländischen Russischlernern zusammenbringt – per Videokonferenz. 

Bereits im September soll das Projekt „The LinguaLink of Generations“ anlaufen, das Lerner der russischen Sprache mit älteren Bewohnern Moskaus via Skype zusammenbringen will.

Es will einen Weg finden, pensionierte Großstädter mehr am sozialen Leben teilhaben zu lassen und gleichzeitig Ausländern einen Einblick in die russische Sprache, Kultur und Mentalität zu ermöglichen – eine Win-Win-Situation. Allein in Moskau gibt es laut M24.ru mehr als 2,5 Millionen Rentner.

Senioren können ihre Lebenserfahrungen und Weisheit teilen

Swetlana Pawschintsewa, Mitbegründerin von “LiguaLink”, erklärt, dass die Ruheständler auf viele Erfahrungen aus ihrem Leben zurückgreifen könnten, die es wert seien, geteilt zu werden.

Das Non-Profit-Projekt beginnt allerdings erst im kleinen Rahmen. Pawschintsewa hofft bis zum Ende dieses Jahres 30 Tandempartner zusammenführen zu können. Bisher haben sich 15 Studenten aus Thailand, Großbritannien, Frankreich, China und den USA für das Programm angemeldet.

Bevor die älteren Herrschaften mit den Sprachlernern aus aller Welt virtuell in Kontakt treten können, ist geplant, dass Freiwillige im Vorfeld für die Einrichtung der Hard- und Software sorgen.

Ähnliche Projekte: Babuschka für eine Stunde

Vor LinguaLink gab es schon ähnliche Bestrebungen, Senioren und ausländische Studenten zusammenzubringen: zum Beispiel Studenten aus Brasilien und die Bewohner von US-Pflegeheimen in Chicago (im Jahr 2011).

Auch in Russland gab es in der Vergangenheit bereits derartige Projekte, die ebenfalls das Ziel verfolgten, pensionierte Mitmenschen wieder mehr in die Gesellschaft einzubinden. Eines dieser nicht-kommerziellen Projekte, “Babuschki na tschass” (Oma für eine Stunde), hatte es sich zur Aufgabe gemacht, ältere Damen an Großfamilien zu vermitteln. So sollten einerseits der Familie Arbeit abgenommen und andererseits die Senioren in ein soziales Umfeld eingebunden werden.

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Quelle: Flickr-User: John S. and James L. Knight Foundation (CC BY-SA 2.0)

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