Morgenlage am 6. Januar 2017

Morgenlage am 6. Januar 2017

06.01.2017, 09.17 MEZ | Ein russisches Verkehrsflugzeug vom Typ Bombardier soll in der Nacht fast mit einem NATO-Jet kollidiert sein. Der angebliche Vorfall ereignete sich beim Landeanflug der von der Insel Sachalin kommenden Turboprop-Maschine auf den russischen Kurilen vor Japan. Nur durch ein riskantes Ausweichmanöver habe der Flieger den Zusammenstoß vermieden, hieß es aus russischen Sicherheitskreisen. Das unbekannte Flugzeug sei ohne Transponder geflogen. Der “Blindflug” ohne elektronischen Identifikator ist bei NATO- wie russischen Piloten gleichermaßen beliebt. Die Airline des Fliegers, Aurora, dementierte die Meldungen am Morgen kategorisch.

Wie 2003? Heute endlich soll das Briefing des künftigen US-Präsidenten zu den “russischen Hacks” erfolgen. Den “Beweis” präsentiert die Washington Post vorab: „Die Russen waren glücklich darüber, was am 8. November passierte.” Führende Kremlbeamte hätten einander in der Wahlnacht gratuliert. Noch erinnert der Fall an die Satellitenfotos mit Saddam Husseins weißen LKW vor dem Einmarsch in den Irak 2003. Der Inhalt: natürlich Massenvernichtungswaffen. Logo.

Der Westen schuld? In Kaliningrad (Königsberg) ist eine Diskussion um den Zustand des Flughafens entbrannt. Nach der Havarie eines Fliegers aus Moskau war die Piste zu Wochenbeginn 24 Stunden lang gesperrt. Vielflieger beklagen noch viele andere Malaisen. Selbst die anstehende WM 2018 (mit Kaliningrader Beteiligung) hat bislang nicht dafür gesorgt, dass Missstände abgebaut und längst fertige Erweiterungspläne umgesetzt werden. Jetzt hat ein ungenannter Sicherheitsexperte den Medien verklickert, schuld an der Misere sei der Westen. So geht’s natürlich auch.

Der US-Dollar ist in Russland erstmals seit Juli 2015 – trotz zuletzt leicht sinkender Ölpreise – billiger als 60 Rubel. Geholfen haben auch die niedrigen Inflationswerte von zuletzt 6 Prozent.