Morgenlage am 5. Januar 2017

Morgenlage am 5. Januar 2017

05.01.2017, 10.24 MEZ | Heftige Kritik: CIA-Direktor John Brennan hat Moskau beschuldigt, in Syrien eine Politik der “verbrannten Erde” verfolgt zu haben, der “Abertausende unschuldige Menschenleben” zum Opfer gefallen seien. Die USA, so der Geheimdienstler, würden sich “so niemals in einem militärischen Konflikt verhalten”. Die Retourkutsche ließ nicht lange auf sich warten. Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, sagte am Mittwoch, die internationale Koalition unter US-Führung habe seit 2012 “ohne Rückicht auf die Zivilbevölkerung systematisch die syrische Infrastruktur zerstört, nur um die legitime Regierung des Landes” zu schwächen. Konaschenkow beschuldigte die USA außerdem, die Ölförderung des “Islamischen Staats” (IS) nicht unterbunden und es der Organisation dadurch ermöglicht zu haben, Dutzende Millionen Dollar mit illegalem Ölhandel einzunehmen.

Lob für Elvira Nabiullina: Die Leiterin der russischen Zentralbank wurde vom britischen Magazin The Banker als europäische Zentralbankchefin des Jahres ausgezeichnet. Nabiullina, die seit 2013 an der Spitze ihrer Organisation sitzt, hat es geschafft, die Inflation binnen eines Jahres von 12,9 auf 6,0 Prozent, den niedrigsten Wert seit Ende der UdSSR, zu drücken. Das Ziel für Ende 2017: eine 4 vor dem Komma.

In der moldawischen Stadt Bendery sind der Präsident Moldawiens und der Chef des abtrünnigen Landesteils Transnistrien, Igor Dodon und Vadim Krasnosjelski, zusammengekommen. Im Zentrum standen Fragen der Freizügigkeit von Personen und der Anerkennung von Dokumenten sowie des Verkehrs und der Kommunikation zwischen den Landesteilen. Das östlich des Flusses Dnister gelegene Transnistrien hat eine überwiegend russischsprachige Bevölkerung, während der Rest Moldawiens zum rumänischen Sprach- und Kulturraum gehört. Die Landesteile sind seit dem Ende der Sowjetunion faktisch getrennt. Russische Blauhelme sichern den Frieden an der viele hundert Kilometer langen Grenze.

Kaliningrad wieder erreichbar: 24 Stunden lang war der Flughafen der russischen Ostseestadt, des ehemaligen deutschen Königsbergs, gesperrt. Eine Antonow der Aeroflot war bei der Landung von der Piste abgekommen und hatte sich mit dem Bugfahrwerk tief im Erdreich festgefressen. Verletzt wurde niemand.

Nachdem in der Nacht rund acht Zentimeter Schnee gefallen sind, haben die Behörden für Moskau auch noch eine Sturmwarnung herausgegeben. Gleichzeitig fallen die Temperaturen. Bis Sonntag erwartet die russische Hauptstadt Nachtwerte bis 30 Grad Kälte.