51 russische Regionen haben Rezession nicht bemerkt
Die Wirtschaft auf der Krim und in Sewastopol ist 2016 um fast 7% gewachsen. Die Rezession hat um 51 russische Regionen einen Bogen gemacht. Dies berichtet das Wirtschaftsportal RBC.
Trotz der Wirtschaftskrise ist das russische Bruttoregionalprodukt (BRP) in 2016 um 0,2% gestiegen. Mehr als die Hälfte der russischen Regionen haben die Rezession im vergangenen Jahr nicht bemerkt. Dies geht aus Informationen des Wirtschaftsministeriums hervor. Das stärkste Wachstum konnte auf der Halbinsel Krim und in Sewastopol verzeichnet werden.
Die Dynamik der Regionen ist sehr unterschiedlich. Während die Jüdische Autonome Oblast ein rasches Wachstum des BRP erlebt, ist die Oblast Tscheljabinsk um 12,7% eingebrochen.
Das Volumen des BRP in Sewastopol betrug 2016 rund 36,9 Mrd. Rubel (ca. 544 Mio. Euro) bei einer Wachstumsrate von 6,7%. Sewastopol hat zwar das vierthöchste Wachstum, ist jedoch die kleinste Wirtschaft aller russischen Regionen.
Wirtschaftliche Entwicklung der Krim
Die Wirtschaft auf der gesamten Halbinsel Krim ist 2016 um 6,9% gewachsen. Dies stehe auch mit einem föderalen Programm zur sozioökonomischen Entwicklung der Krim für rund 120 Mrd. Rubel in Verbindung, erklärte der regionale Wirtschaftsminister Andrej Melnikow. In Zukunft könnte das jährliche Wachstum der Krim-Wirtschaft 7-9% betragen.
In Zukunft rechnet Melnikow mit weiteren Investitionen auf der Krim. Laut einem neuen Haushaltsgesetz stünde der Halbinsel im Jahre 2017 rund 164,7 Mrd. Rubel zu. In den zwei Jahren darauf könnten die staatlichen Investitionen sogar auf 270,7 Mrd. Rubel (ca. 3,9 Mrd. Euro) angehoben werden.
Fußball-WM 2018
Insgesamt hat das Wirtschaftsministerium in 2016 ein Wachstum in 51 Regionen festgestellt. Laut einem Experten der Rating-Agentur Moody’s, Wladlen Kusnezow, hänge dies mit Infrastrukturprojekten im Zuge der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 zusammen. Viele Regionen hätten von Zuschüssen beim Straßenbau oder bei der Errichtung diverser Anlagen profitiert.
Zu den Regionen mit einem positiven Wachstum zählen der Autonome Kreis der Jamal-Nenzen (+6,9%), die Republik Mordwinien (+5,2%) und die Oblast Amur (+4,5%). Eher schlecht sieht es für die Stadt Moskau (-3%), die Republik Altai (-2,8%) sowie Swerdlowsk (-2,8%) aus.
Statistik ist kein Grund für Investitionen
Die Dynamik einzelner Regionen liege im starken Ausbau bestimmter Sektoren begründet, erklärte Kusnezow gegenüber RBC. Investitionen in Schlüsselbereichen wie Öl, Gas und Chemie seien Hauptursache für ein starkes Wachstum. Die Landwirtschaft wiederum habe von Gegensanktionen und der Rubelabwertung profitiert.
Statistiken seien jedoch nur das i-Tüpfelchen, so Andrej Nasarow, Vize-Präsident von „Business Russia“. Sie sollten nicht Hauptargument bei geplanten Investitionen sein. Die Wirtschaftsleistung der Krim sei zwar stark, jedoch konzentriere sich die Region hauptsächlich auf staatliche Aufträge und große Unternehmen.