Hyundai erwägt Motorenproduktion in Russland

Hyundai erwägt Motorenproduktion in Russland

Der südkoreanische Autokonzern Hyundai hat offenbar Pläne, Teile seiner Motorenproduktion nach Russland zu verlegen. Dies meldet die Nachrichtenagentur TASS.

Russlands stellvertretender Minister für Industrie und Handel, Alexander Morosow, hat verkündet, dass Hyundai überlege, eigene Motoren in Russland anfertigen zu lassen: „Hyundai hat im Moment keine Einrichtungen in Russland zur Herstellung von Motoren und prüft derzeit die Optionen, die sie für den Start ihrer Produktion haben. Es gibt zwei Möglichkeiten: Die erste ist, ein neues Motorenwerk aufzubauen und die zweite ist, die Produktion in bereits existierende Werke zu verlagern.“

Zwei Möglichkeiten

Als Beispiele für die zweite Option nannte Morosow die Produktionsstandorte in Kaluga von VW, in Alabuga (Republik Tatarstan) von Ford oder in Werken des russischen Automobilherstellers AwtoWAS. Die zweite Variante wäre mit geringeren Investitionssummen verknüpft als die erste.

So würden in diesem Fall keine Gelder in die Errichtung eines neuen Werkes fließen und auch die Kosten für den Erwerb einer gewissen Grundausstattung fielen weg. Das Unternehmen wäge derzeit seine Optionen ab. Morosow ließ jedoch durchblicken, dass man versuche, Hyundai zum Bau eines neuen Werkes zu bewegen.

Mögliche Steuererlässe für Hyundai

Wie der Minister erklärte, nehme man an den Verhandlungen teil und versuche Konditionen zu schaffen, die Investitionen durch Hyundai auf verschiedenen Ebenen ermöglichen würden. In diesem Zusammenhang werde auch das Aushandeln eines Sonderinvestitionsvertrags in Betracht gezogen, wie Morosow an anderer Stelle verlauten ließ.

Hierbei könnten dem Unternehmen Steuererlässe im Gegenzug zur Schaffung russischer Arbeitsplätze zugesichert werden. Eine Überlegung sei es unter anderem, Hyundai Zollprivilegien beim Import benötigter Bauteile zuzugestehen. Bislang produziert neben den bereits genannten Volkswagen und Ford auch Mazda einen Teil seiner Motoren in Russland.

Auch der deutsche Autobauer Daimler soll bald von einem Sonderinvestitonsvertrag profitieren. Der Unternehmen erklärte in einer Pressemitteilung, dass ab 2019 ein Produktionsstandort für Mercedes-Pkw in der Region Moskau entstehe (Ostexperte.de berichtete). Geplant sei die Herstellung von SUVs sowie der E-Klasse-Limousine.

Titelbild
Quelle: caligula1995, P8319887 SF 20130831, Size changed to 1040x585px., CC BY 2.0 [/su_spoiler]