Energie: BASF verhandelt mit Dea über Fusion des Öl- und Gasgeschäfts
Der deutsche Chemie-Konzern BASF erwägt offenbar über einen Zusammenschluss seiner Öl- und Gastochter Wintershall mit der DEA Deutsche Erdöl AG. Dies meldet die russische Wirtschaftszeitung Wedomosti.
Bisher ist die DEA Deutsche Erdöl AG im Besitz der in Luxemburg ansässigen LetterOne Group. Doch schon bald könnten sich die Verhältnisse ändern: Der Chemiegigant BASF diskutiert wohl über eine mögliche Fusion des Öl- und Gasgeschäfts seiner Tochter Wintershall mit der DEA. Die BASF hat entsprechende Medienberichte bereits bestätigt.
Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg könnte eine Übernahme des börsennotierten Gasunternehmens bis zu 10 Milliarden Euro kosten. Wie Vertreter der beteiligten Unternehmen betonten, ist ein Zustandekommen der Fusion keineswegs garantiert. Genauere Informationen zu den Verhandlungen wollte man jedoch nicht preisgeben. Vermerkt wurde lediglich, dass die BASF die meisten Anteile bei einem potenziellen Zusammenschluss halten würde.
LetterOne mit 128 Lizenzen in acht Ländern
Der bisherige Eigentümer LetterOne wurde 2013 von dem russischen Oligarchen Michail Fridman zusammen mit Partnern des Finanzkonzerns Alfa Group gegründet. Das Unternehmen investiert in internationale Projekte mit einem fixen Kapital von rund 14 Milliarden Dollar. Das Portfolio der Firma erstreckt sich von Bereichen der Technologie und Medizin bis hin zum Einzelhandel und dem Energiesektor.
Im Jahr 2015 erwarb LetterOne die DEA von der RWE AG. Später folgte außerdem noch die Übernahme des norwegischen Zweigs der deutschen Holding E.ON. Inzwischen verfügt die luxemburgische Investmentfirma über 128 Lizenzen in Deutschland, Dänemark, Norwegen, Mexiko, Algerien, Ägypten, Turkmenistan und Libyen.
Neues Unternehmen in der Größe von Tatneft
Dmitri Marintschenko, Leiter der Unternehmensabteilung für die Ranking-Agentur Fitch, erwartet im Falle einer Fusion zwischen Wintershall und der DEA die Entstehung eines durchaus beachtlichen Konzerns. Dessen Größe ließe sich beispielsweise mit dem russischen Ölunternehmen Tatneft vergleichen.
Schon jetzt hält Wintershall die Hälfte der JSC Achimgaz, einem Joint Venture zusammen mit dem russischen Energiekonzern Gazprom. Laut Alexander Kornilow, einem Analysten der russischen Investmentgruppe Aton, pflegt der Wintershall-Eigentümer BASF traditionell ein gutes Verhältnis mit Gazprom und Russland. So besitze Wintershall auch 15% der Nord-Stream-Gaspipeline und beteilige sich ebenfalls an der Finanzierung für die Nord Stream 2.
Bildquelle: Stahlkocher (Wikimedia), BASF Coatings, changed to 1024 × 585px., CC BY-SA 3.0[/su_spoiler]