AHK-News zum Russlandgeschäft am 5. April 2018

Tagesübersicht der AHK Russland am 5. April 2018

Diese Meldungen stammen aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.


Kreditvergabe an Russlands KMU stieg erstmals seit 2013

2017 vergaben russische Banken 6,1 Bio. Rubel (85 Mrd. Euro) an Krediten an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – 15% mehr als im Vorjahr. Einer Studie der Rating-Agentur Expert RA zufolge stiegen sie damit erstmals seit 2013, erreichten jedoch nicht das Vorkrisenniveau von 8,1 Bio Rubel 2013 (114 Mrd. Euro). Der russischen Zentralbank zufolge sanken die KMU-Kredite auch 2017 um 7% auf 4,2 Bio. Rubel, Expert erklärt seine Daten mit einer Änderung im Register der kleinen und mittleren Unternehmen im vergangen Sommer.

Dadurch hätten über 600.000 Organisationen ihren Status als KMU verloren. Der Agentur zufolge stieg sowohl die Kreditsumme als auch die Anzahl der eingereichten und genehmigten Anträge. Top-Bank für KMU-Kredite war die Sberbank. Stand März 2018 gab es 2.847.854 KMU in Russland, die 11,74 Mio. Menschen beschäftigen. Einer Studie des Beratungsunternehmens 2B Dialog zufolge waren 2017 KMU aus dem Lebensmittelhandel, private Vorschulen und Hostels am profitabelsten.

Quellen: Vedomosti (RU), TVRain (RU), TASS (RU), Kommersant (RU)


Manturow kommentiert Pläne zur Müllentsorgung

Russlands Industrieminister hat in einem Kommentar die Pläne der Regierung zur Entsorgung von Abfällen dargelegt. Die Technologisierung nehme zu, sorge aber für das Paradox, dass die Umwelt um so mehr verpestet werde, je komfortabler man lebe. Für ein Land, das im Bereich der Technologien an die Weltspitze strebe, habe die Abfallentsorgung daher eine hohe Priorität. Dazu habe die Regierung eine Strategie bis 2030 entwickelt, die vor allem auch auf Recycling abziele und bei der auch der Privatsektor in die Verantwortung gezogen werde.

In Russland entstünden 5,4 Mrd. Tonnen Abfall im Jahr. Davon müssten aber nur 375 Mio. Tonnen entsorgt werden, der Rest könne wiederverwertet werden. Der Recycling-Anteil solle binnen 12 Jahren auf über 85% steigen. Zur Umsetzung des Projekts werde man eine Reihe von Gesetzen ändern. So werde etwa eine Definition der Ökotechnologieparks eingeführt, von denen bis 2030 70 Stück geschaffen würden, so Manturow.

QuelleIzvestia (RU)


Umsatz des russischen Internet-Handels steigt um 13%

Der Umsatz des russischen E-Commerce stieg 2017 auf 1,04 Bio. Rubel (14,6 Mrd. Euro). Gegenüber 2016 sei das ein Anstieg um 13%, so der russische Online-Händler-Verband AKIT, der allerdings ein Wachstum von 25% prognostiziert hatte. Dies sei auf die gesunkene Kaufkraft der Bevölkerung (-9%) zurückzuführen. Für 2018 rechnet AKIT mit einem weiteren Plus von 20% auf 1,25 Bio. Rubel (17,6 Mrd. Euro). Die Zahl der gekauften Artikel aus ausländischen Online-Shops stieg gegenüber 2016 um 63% auf 380 Mio. Sie machten damit 36% der Online-Käufe der Russen aus. 90% entfielen dabei auf chinesische Shops, 3% auf die EU und 2% auf die USA. Am Umsatz gemessen machte China 53% aus, Online-Käufe in der EU 22%.

QuelleVedomosti (RU)