Die Blockchain in Osteuropa – hier wird sie genutzt!

Welche Rolle spielt Blockchain in Osteuropa?

Blockchain-Technologie und Kryptowährungen sind in aller Munde. Wie funktioniert die Technik? Und was ist die Triebfeder der Kryptowährungen in Russland und der Ukraine?

In der letzten Zeit haben die Technologie der Blockchain und die Weiterentwicklung der Kryptowährungen einen wahren Boom ausgelöst. Diese Entwicklung hat das Interesse von zahlreichen institutionellen Investoren ausgelöst, aber auch Privatpersonen versuchen über einen Krypto Börsen Vergleich die richtigen Möglichkeiten auszuloten, um in das Business einzusteigen.

Eine bekannte Blockchain-Analysefirma veröffentlichte vor kurzer Zeit einen interessanten Bericht über Kryptowährungen in den verschiedenen Regionen der Welt, auf den wir im Folgenden teilweise Bezug nehmen werden. Hinsichtlich Osteuropas zeigt sich, dass Kryptowährungen dort weiterverbreitet und akzeptiert sind als anderswo. Bewiesen wird aber auch, dass Kriminalität nur dort solchen Einfluss auf das Ökosystem der Kryptowährungen aufweist.

Was meint man mit dem Begriff „Adoption“?

Viele der Probleme von Krypto-Bloggern liegen darin begründet, dass die Anleger jeden Tag mit zahlreichen Begriffen in englischer Sprache konfrontiert werden, ohne dass es eine gute Übersetzung gäbe. Zum Beispiel „Adoption“.

Es ist jedem bekannt, was damit gemeint ist: Der Vorgang, den die breite Masse hinter sich bringen muss, bevor eine Kryptowährung wie zum Beispiel Bitcoin wie Fiatgeld verwendet wird. Aber wie kann man es auf Deutsch formulieren? Adoption? Verbreitung? Akzeptanz? Verwendung? Nach eingehender Betrachtung des Problems entscheiden wir uns für den Terminus „Adoption“. Jetzt müssen wir uns darüber informieren, wie man das bemessen kann.

Ein Wert, der als „Crypto Adoption Index“ bezeichnet wird, wurde eingeführt. Ein diesbezüglicher Wert soll aufzeigen, wie weit die Adoption von Kryptowährungen gekommen ist. Dieser Index ruht auf mehreren Säulen. Einerseits die Beträge, die ein Land in Kryptowährungen empfangen und verschickt hat, also Werte für Importe und Exporte oder der ein- und ausgehende Cashflow in Kryptowährungen. Diese Daten werden in weiterer Folge mit der wirtschaftlichen Stärke des Landes verglichen.

Von ebenso großer Bedeutung ist der P2P-Handel. Ist dieser umfangreich, dann ist auch die Adoption umfangreich. Dieser Wert ist etwas fragwürdig, da der P2P-Handel meist eine spezielle Klientel anzieht und daher eher wenig über die generelle Adoption aussagt.

Das Resultat des Adoption-Index ist eindeutig: Die Ukraine und Russland sind die beiden Länder der Welt, welche die höchste „Krypto-Adoption“ erzielt haben. Die Daten beweisen, dass ein wesentlich größerer Teil der Einwohner ihre finanzielle Aktivität auf die Verwendung von Kryptowährung verlegt als in anderen Ländern.

Was ist die Triebfeder der Kryptowährungen in Russland und der Ukraine?

Mit dem geographisch orientierten Bericht zu Kryptowährungen bündelt der durchführende Analyse-Dienstleister die vorliegenden Informationen zu unterschiedlichen Weltregionen, um deren „Krypto-Profil“ zu ermitteln. Wichtig ist es in dieser Beziehung zu ermitteln, welche Region Kryptowährung in welchem Ausmaß verwendet.

Es kommt nur selten vor, dass eine Datenanalyse einen so starken Fokus auf die praktische Anwendung hat, wie in diesem Fall und dass ein Datenanalyst seine Daten in so interessanter Weise preisgibt. Das Kapitel über Osteuropa eröffnet mit der Feststellung, dass gleich zwei Länder Osteuropas an der Spitze des Adoption-Index stehen. Weshalb ist das so?

Laut einem Bericht steht Russland weltweit an letzter Stelle, wenn es um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die öffentlichen Institutionen, in Unternehmen und in die Medien geht. Beide Länder haben gemeinsam, dass hier Finanzinstitute als weniger sicher beurteilt werden, als es in anderen Ländern der Fall ist. Eine solche Grundstimmung ist ein fruchtbarer Nährboden für die Verbreitung von Kryptowährungen, auch wenn sich die politische Stimmung natürlich innerhalb weniger Jahre wieder ändern kann.

Das osteuropäische Krypto-Profil

All das führt zu einer entscheidenden Frage: Wie sehr setzt man in Osteuropa Bitcoin auf Basis der Blockchain-Technologie ein und vor allem wofür? Sind die Einsatzgebiete eher im legalen oder im rechtlich kritischen Bereich zu finden?

Der betreffende-Bericht erklärt, dass Russland im Lauf des vergangenen Jahres nahezu
17 Milliarden US-Dollar in Kryptowährungen versendet und ungefähr den gleichen Betrag empfangen habe. Die beiden Länder sind die mit Abstand wichtigsten Krypto-Märkte der betreffenden Region, die insgesamt pro Jahr mehr als 40 Milliarden US-Dollar in Kryptowährungen ein- und ausführt.

Die Volumina der Ein- und Ausfuhren dienen als Größenordnung für die Krypto-Wirtschaft in der Region und in den Ländern. Absolut gesehen ist sie in Russland und der Ukraine deutlich kleiner als in China und den Vereinigten Staaten, doch relativ gesehen, also im Verhältnis zu der Zahl der Bevölkerung und der Größe der Wirtschaft, ist sie wesentlich größer.

Mit einem Anteil von mehr als 80 Prozent nimmt Osteuropa nicht ganz so viel Raum ein wie im Westen des Kontinents, Nordamerika oder Ostasien mit 90 Prozent, aber mehr als in Südamerika und Afrika. Das Unternehmen weist darauf hin, dass mittlerweile auch in Osteuropa Vermögensverwalter anzutreffen sind, die sich auf den Krypto-Markt spezialisiert haben. Es scheint diesbezüglich eine Art von sozioökonomischem Strukturwandel von Bitcoin zu geben, die man auch schon vorher in anderen Regionen beobachten konnte.

Die Finanzmärkte im Darknet sind von Kryptos abhängig

Es wurde im Rahmen der Studie auch ein Säulendiagramm mit den 20 Dienstleistern erstellt, welche die meisten Finanzwerte an Kunden in Osteuropa verschickt. Auffällig an diesem Diagramm ist, dass sich darunter so gut wie kein einheimisches Unternehmen befindet, sondern nur die üblichen großen Börsen der Welt, die in Ostasien, Nordamerika oder Westeuropa zu Hause sind. Man sieht deutlich, dass die osteuropäischen Regionen eine schwache Krypto-Infrastruktur besitzen.

Nur in diesen Gebieten kommt es vor, dass ein Markt im Darknet in der Aufstellung der für ein Gebiet wichtigsten Plattformen auftritt. Das allein ist ein starker Hinweis dafür, dass die kriminelle Nutzung von Kryptowährungen in diesen Regionen eine größere Rolle spielt als anderswo. Genau genommen stellt Osteuropa mehr Aktivität auf Darknet-Märkten als jede andere Weltregion.

Dass das Darknet in Osteuropa stark ausgeprägt ist, sollte niemanden verwundern, da unter anderem Informatik schon in der Schule eine wichtigere Rolle spielt als in anderen Regionen. Doch während viele Programmierer und Programmiererinnen auf dem rechten Pfad bleiben, gibt es auch einige schwarze Schafe, die im Netz ihr Unwesen treiben. Hierzulande ist die unlautere Nutzung ein deutlich schwächeres Thema, wobei sich das Interesse vor allem auf Anlageobjekte und schnelle Geldtransaktionen beschränkt.

Aufgrund ihrer Beschaffenheit sind Kryptowährungen für das Darknet die bevorzugte Option. Das soll allerdings nicht bedeuten, dass die digitalen Gelder per se kritisch zu beurteilen sind. Vielmehr sind es die zahlreichen positiven Aspekte der Kryptos sowie die unzähligen Möglichkeiten der Blockchain-Technologie, die das Thema so interessant machen. Vor allem Letzteres hat das Potenzial, etliche Branchen zu bereichern und die Wirtschaft anzukurbeln.

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