Deutschland verhindert China-Einstieg bei Strombetreiber

Deutschland verhindert China-Einstieg bei Strombetreiber

In Europa wächst die Angst vor dem Verlust von Know-how an chinesische Unternehmen. Nun stoppt die Bundesregierung den zweiten Versuch des chinesischen Staatskonzerns SGCC, den ostdeutschen Stromnetz-Anbieter 50Hertz zu erwerben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Stattdessen steigt auf Initiative von Wirtschaftsminister Peter Altmaier die Staatsbank KfW ein, die den 20%-Anteil später weiterverkaufen will. Auch gegen die Übernahme des deutschen Werkzeugherstellers Leifeld Metal Spinnning wolle die Regierung ein Veto einlegen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) kritisiert die Entscheidung. „Eine derartige Einzelfallentscheidung birgt die Gefahr, das Klima für Auslandsinvestitionen zu beeinträchtigen“, so Vize-Hauptgeschäftsführer Stefan Mair. Die staatliche State Grid Corporation of China (SGCC) hat etwas weniger als eine Milliarde Euro für ein 20%-Paket von 50Hertz geboten. Wirtschaftsminister Altmaier sieht den chinesischen Einstieg in sensible Infrastruktur des Landes skeptisch. Die KfW-Übernahme sei nur eine „Brückenlösung“. 50Hertz betreibt rund 10.000 Kilometer Stromleitungen in Nord- und Ostdeutschland. Rund 18 Mrd. Menschen werden darüber versorgt. Laut Eigenangaben wolle das Wirtschaftsministerium schärfere Instrumente entwickeln, um die Übernahme hiesiger Firmen durch ausländische Investoren zu beobachten.

Titelbild
Quelle: Ermell, China State Grid Corporation of China Beijing 1310905, Zuschnitt auf 1040×585, CC BY-SA 4.0[/su_spoiler]