Aeroexpress St. Petersburg – Pulkowo eröffnet 2022

Aeroexpress St. Petersburg – Pulkowo eröffnet 2022

Das russische Eisenbahnunternehmen Aeroexpress ist derzeit in Moskau, Kasan, Sotschi und Wladiwostok tätig. Dort können Flugzeugpassagiere bequem und günstig per Zug ins Stadtzentrum reisen. Ab 2022 soll auch St. Petersburg mit dem Flughafen Pulkowo verknüpft werden. Dies geht aus einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur TASS hervor.

Die geplante Aeroexpress-Verbindung soll zwischen dem Flughafen Pulkowo und dem Witebsker Bahnhof im Stadtzentrum von St. Petersburg verkehren. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten Unternehmenschef Walerij Fjodorow und Gouverneur Georgij Poltawtschenko auf dem SPIEF 2018.

Laut TASS entsteht das Projekt im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft. Die Investition beläuft sich auf 18,8 Milliarden Rubel (ca. 259 Millionen Euro), davon stammen mindestens 8,8 Mrd. Rubel aus nicht-staatlichen Quellen. Die Eröffnung der Zugstrecke ist 2022 geplant.

Schweizer Hersteller lieferte doppelstöckige Züge

2017 fertigte der Flughafen Pulkowo rund 16,1 Millionen Passagiere ab – etwa 21,6% mehr als im Vorjahr. Nach Scheremetjewo (2017: 40 Mio. Passagiere), Domodedowo (30,7 Mio.) und Wnukowo (18,1 Mio.) zählt er zu den wichtigsten Flughäfen in Russland und im postsowjetischen Raum.

Laut Eigenangaben beförderte Aeroexpress, das zu 25% zur staatlichen russischen Eisenbahn gehört, im Jahr 2017 rund 11,7 Millionen Passagiere. Die einstöckigen Züge sind vom inländischen Maschinenbauer Demichowsk produziert worden. Zudem sind seit 2014 elf Doppelstocktriebzüge des Schweizer Schienenfahrzeug-Herstellers Stadler Rail im Einsatz, dessen Straßenbahnen ebenfalls in St. Petersburg verkehren.

Ursprünglich wollte Aeroexpress sogar 24 Züge aus Schweizer Produktion erwerben. Doch Wirtschaftskrise und Rubel-Abwertung hatten beide Seiten zu Nachverhandlungen gezwungen. Das Vertragsvolumen verringerte sich laut NZZ von 350 Mio. Euro auf 184 Mio. Euro. Trotzdem äußerte sich Stadler-Chef Peter Spuhler positiv über die Möglichkeiten auf dem russischen Markt. Das Unternehmen sei offen für Kooperationen mit russischen Herstellern. „Der Aufbau lokaler Produktion ist ein Wunsch der Kunden. Sie möchten tiefere Preise, moderne Technologie und Arbeitsplätze im eigenen Land“, so Spuhler.

Titelbild
[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”]Titelbild: Popova Valeriya / Shutterstock.com