Zahl deutscher Unternehmen in Russland gesunken

Zahl deutscher Unternehmen in Russland gesunken

Die Zahl der in Russland tätigen Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung ist 2017 um 5,2 Prozent zurückgegangen. Ende 2017 waren damit 4.965 deutsche Unternehmen vor Ort aktiv. Das geht aus einer von der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) geführten Statistik hervor, die auf Daten der russischen Steuerbehörden beruht.

Hinweis: Dies ist kein redaktioneller Beitrag, sondern eine Pressemitteilung der AHK Russland


Insgesamt setzt sich damit die negative Entwicklung seit 2013 fort. Damals waren es noch 6.167 Unternehmen. 2016 belief sich die Zahl deutscher Firmen in Russland auf 5.237 Unternehmen. Der Rückgang fällt 2017 mit 5,2 Prozent etwas geringer aus, als in den Vorjahren.

„Zwar ist die Quantität der deutschen Firmen gesunken, nicht aber die Qualität des Engagements in Russland“, kommentiert der AHK-Vorstandsvorsitzende Matthias Schepp. „Deutsche Unternehmen investieren nach wie vor stark in Russland und nutzen die Chancen, die sich aus dem niedrigen Rubelkurs und den verbesserten Investitionsbedingungen in einigen Bereichen ergeben.“ Im Doing Business Index der Weltbank hat sich Russland von Platz 124 im Jahr 2011 auf Platz 35 verbessert.

Fast zwei Drittel der von der AHK befragten Unternehmen wollen ihre Aktivitäten auf dem russischen Markt weiter ausbauen, geht aus der aktuellen Geschäftsklima-Umfrage der AHK Russland hervor. Kein einziges der Unternehmen gab an, das Engagement in Russland reduzieren zu wollen.

Als deutsche Unternehmen führt der Föderale Steuerdienst alle Firmen, deren Gründer oder Teilhaber deutsche Staatsbürger oder deutsche Organisationen sind.

Für den Firmenrückgang sind die Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre, aber auch rechtliche Änderungen verantwortlich. 2017 ist die russische Wirtschaft nach einem Minus von 0,2 Prozent 2016 und -2,8 Prozent 2015 wieder um 1,5 Prozent gewachsen.

Rechtliche Änderungen beeinflussen Negativ-Statistik

Den Experten der AHK zufolge hat der Föderale Steuerdienst 2017 seine Anforderungen für das Einheitliche Staatliche Register juristischer Unternehmen verschärft. Im Zuge dessen wurden 230.000 Unternehmen ausgeschlossen, die “unzuverlässige Informationen” wie fehlerhafte Adressen oder Geschäftsführer angegeben hatten.

Zudem hatte es bereits zum 1. Januar 2015 Änderungen im Akkreditierungsverfahren von Repräsentanzen und Filialen ausländischer juristischer Personen gegeben. Damit wurden Akkreditierungskompetenzen, die zuvor bei der Staatlichen Registrierungskammer lagen, komplett den Steuerbehörden übertragen. Repräsentanzen und Filialen ausländischer Unternehmen in Russland wurden dadurch mit zahlreichen Verfahrensschwierigkeiten und unbegründeten Absagen bei der Umregistrierung konfrontiert. Auch die statistische Erfassung wurde durch die Umstellung beeinträchtigt.

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